In den vergangenen Wochen musste DB Regio Bayern mehr und mehr Elektrotriebzüge des Typs ET 440 in die Werkstatt schicken. Bei den erst wenige Jahre alten Fahrzeugen des Hersteller Alstom häufen sich technische Störungen. Diese Züge fehlen nun auf den Strecken des Fuggerexpress rund um Augsburg und beim Donau-Isar-Express zwischen München und Passau. Stattdessen verkehren teilweise konventionelle Regionalzüge älterer Bauart.

"Derartige Schäden dürfen bei nahezu neuwertigen Zügen nicht auftreten. Wir sind verärgert und versuchen die Auswirkungen auf die Fahrgäste in Grenzen zu halten", sagt Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern. „Wir wechseln ständig beschädigte Teile aus. Aber unsere Werkstätten sind ausgelegt für normale Instandhaltungen und nicht für solche Sondersituationen."

Eine technische Lösung der Fahrzeugprobleme konnte der Hersteller Alstom der Bahn noch nicht anbieten. Insofern ist derzeit unklar, wie lange die Engpässe noch andauern werden. Die Engpässe in den Werkstätten werden noch verschärft durch aktuell stattfindende Umbauten und Schäden bei älteren Fahrzeugen.

"Wir können die Reisenden nur um Geduld bitten. Wir schicken alles auf die Schiene, was rollen kann. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Reisenden bewusst. Trotz der Einschränkungen fahren die betreffenden Züge mit einer Pünktlichkeit zwischen 85 und 90 Prozent. Wir können sicherstellen, dass der allergrößte Teil der Zugflotten einsatzfähig ist. Nur ganz wenige Zugfahrten müssen ersetzt oder gekürzt werden," so Klimt.

Technische Nachbesserungen beim ET 442 in Verbindung mit notwendigen Softwareupdates zur Minimierung der Kupplungszeiten behindern – wie unlängst kommuniziert – aktuell den Betrieb beim Franken-Thüringen-Express. Zur Entlastung verkehren ebenfalls konventionelle Regionalzüge. Dabei ist nicht auszuschließen, dass kurzfristig auch gekürzte Züge zum Einsatz kommen. „Diese Entwicklung verhindert derzeit, dass wir die im Juni erhofften Verbesserungen umsetzen können", so Klimt.