Als Kreisstadt, Gastgeberin der gerade eröffneten 5. Brandenburger Landesgartenschau und als Namenspatin eines der berühmtesten Berliner Stadtbezirke hat es Prenzlau bereits weit gebracht. Zukünftig sollen nun auch der Stadtname und das Stadtwappen auf dem derzeit letzten noch namenlosen ICE der Deutschen Bahn AG prangen. Zur feierlichen Zugtaufe treffen sich Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger, Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Brandenburg, Landrat Dietmar Schulze sowie Bürgermeister Hendrik Sommer am 4. Mai am Bahnhof Prenzlau.
Die uckermärkische Kreishauptstadt ist nicht nur aktuell Sitz der Verwaltung, spätestens seit der urkundlichen Ersterwähnung 1187 sind die Geschicke der Region eng mit dem Namen der Stadt verbunden. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und bedeutet sinngemäß „Siedlung eines Mannes namens Primislav", der wiederum als wendischer Fürst überliefert ist. Zwischen dem 15. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gibt es Belege für verschiedene Schreibweisen. Das heute gebräuchliche Prenzlau besteht aus einer eingedeutschten Form des slawischen Rufnamens Primislav (urslawisch *perjęti ›übernehmen‹ und urslawisch *slava ›Ruhm, Ehre‹).
Die knapp 20.000 Einwohner zählende Stadt war immer schon ein bedeutender Bahnknotenpunkt zwischen Berlin und den Ostseestädten. Rechtzeitig zum Auftakt der 5. Brandenburgischen Landesgartenschau haben das Land und Deutsche Bahn AG den Bahnhof und das Umfeld des städtischen Bahnhofs einer Schönheitskur unterzogen. Mit rund vier Millionen Euro, davon 2,9 Millionen aus dem EU-Fonds EFRE, könnte die Stadt bereits im November 2012 die Baumaßnahmen am Prenzlauer Bahnhof fertigstellen. Mit dem Geld wurden unter anderem nicht mehr genutzte Bahnanlagen und der die Gleisanlagen querende Bahnsteigzugangstunnel für Fußgänger und Radfahrer. 50 P+R-Stellplätze, einschließlich drei für Behinderte, sowie 36 überdachte B+R-Stellplätze sind entstanden. Mit Blick auf die Gartenschau wurde auch das neue Bahnsteigdach auf dem Mittelbahnsteig gefördert. Das Brandenburger Verkehrsministerium hat der Bahn für die 383.000 Euro teure Investition 341.000 Euro aus Regionalisierungsmitteln bereitgestellt.