Der britische Straßenbahnbetreiber London Tramlink hat vier weitere fünfteilige Trams vom Typ Variobahn bestellt. Damit löst das Unternehmen eine Option auf zusätzliche Fahrzeuge ein. Diese kommen ab 2015 im Londoner Stadtbezirk Croydon zum Einsatz und ergänzen die bestehende Variobahn-Flotte. Seit dem Frühjahr 2012 sind bereits sechs Fahrzeuge im Straßenbahnnetz von Croydon in Betrieb.
„Wir setzen unsere Zusammenarbeit mit Stadler Pankow gern weiter fort, denn das Unternehmen überzeugte mit kurzen Lieferzeiten, hoher Qualität und einem großem persönlichem Engagement der Mitarbeiter vor Ort in London", sagt Sharon Thompson, Direktorin von London Tramlink. „Mit den weiteren Fahrzeugen bauen wir unser modernes Beförderungskonzept weiter aus."
Michael Daum, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH erklärt: „Wir freuen uns sehr über die hohe Zufriedenheit mit der Variobahn. Die vier zusätzlichen Züge werden in den in unseren Werken in Berlin gebaut und anschließend nach London überführt. Dort werden sie ab 2015 auf die Strecke gehen."
Dank ihres modularen Aufbaus berücksichtigt die Variobahn die jeweilige Infrastruktur und individuelle Betreiberwünsche. Vor allem hinsichtlich der Länge, Breite, Spurweite und Fahrdrahtspannung sind die Züge flexibel. Zudem bieten die Fahrzeuge für Croyden insbesondere mobilitätseingeschränkten Fahrgästen einen weiteren Vorteil: Aufgrund der 100-prozentigen Niederflurigkeit mit einer maximalen Fußbodenhöhe von 385 mm wird ein leichter Zustieg gewährleistet. Die Zweirichtungsfahrzeuge verfügen über 72 Sitz- und 134 Stehplätze und können eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h erreichen. Die Länge der Variobahn beträgt 32.370 mm, die Breite 2.650 mm. Neben einer modernen Ausstattung verfügt das Fahrzeug über Komfortelemente wie klimatisierte Fahrgast- und Fahrerräume sowie einem ergonomischen Fahrerkabinendesign. Darüber hinaus erfüllt die Straßenbahn den Brandschutz für tunnelfähige Fahrzeuge nach DIN 5510.
Erfolgsgeschichte Variobahn: 90 Mio. Streckenkilometer weltweit in 20 Jahren
Nicht nur in London bietet die Variobahn der Stadler Pankow GmbH kurze Wartungsintervalle, einen hohen Fahrgastkomfort, Nachhaltigkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Seit 20 Jahren fährt die Variobahn zuverlässig durch Städte im In- und Ausland. Ob in Bochum, Bergen, Mannheim, Potsdam, Helsinki oder Sydney - bisher legte die Niederflurstraßenbahn insgesamt 90 Mio. Streckenkilometer zurück und gilt als eines der modernsten, mehrgliedrigen Nahverkehrsfahrzeuge in vollständiger Modulbauweise.
Im Jahr 1993 ging das erste Fahrzeug in Chemnitz in den Testbetrieb – für die Entwicklung des Prototypen zeichnete ABB Henschel, ab 1996 unter der Firmierung von Adtranz, verantwortlich. Nach der Übernahme von Adranz durch Bombardier verblieb das Produkt Variobahn am ursprünglichen Fertigungsstandort und wurde fortan durch die Stadler Pankow GmbH vertrieben, gebaut und weiterentwickelt. „Mit einer langen Laufleistung ist die Variobahn für den täglichen Einsatz und hohe Taktfrequenz in Großstädten konzipiert", sagt Michael Daum, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH.
Bochum, Nürnberg und München gehörten im Jahr 2005 zu den ersten Bestellern der Variobahn von Stadler. Der Schienenfahrzeughersteller baute das Konzept der Straßenbahn weiter aus und passte die Fahrzeugausstattung an die jeweiligen Kundenwünsche in den verschiedenen Städten an. Zudem entwickelte das Berliner Unternehmen ein neues Design, das 2006 mit dem IF Design Award des International Forum Design Hannover ausgezeichnet wurde. Unter Beibehaltung der bewährten Modulbauweise wurden die Fahrwerke mit getriebelosen Radnaben- sowie Außenläufermotoren ausgestattet, die zu geringeren Verschleiß- und Geräuschwerten führten und die Nachhaltigkeit steigerten. Der Fahrgastkomfort wurde erhöht durch den Einsatz einer vollwertigen Luftfederung, die auch eine konstante Einstiegshöhe ermöglicht. „Wir werden die Variobahn auch in den nächsten 20 Jahren zukunftsorientiert weiterentwickeln und ein umweltfreundliches, wartungsarmes und sicheres Verkehrsmittel im Öffentlichen Personennahverkehr bereitstellen", erläutert Michael Daum.