Die Ergebnisse der Studie des Instituts für Geografie der Universität Graz basieren auf Annahmen, die seitens der ÖBB nicht nachvollziehbar sind. Die Studie wird von den ÖBB genau geprüft, weist aber aufgrund der bisher kommunizierten Informationen auf eindeutige qualitative Mängel hin. Die Autoren bauen ihre Schlussfolgerungen auf falschen Annahmen auf. Diese beziehen sich auf bis zu 400.000 zusätzliche Autofahrten auf der Strecke zwischen Graz und Salzburg im Jahr. Das entspricht täglich weit über 1.000 PKW-Fahrten pro Tag. Diese Zahl ist für die ÖBB nicht nachvollziehbar, da die derzeitigen Frequenzwerte auf diesen Zügen weitaus geringer sind als die angegebenen Daten.
Das Angebot der ÖBB
Aufgrund der geringen Auslastung zwischen Graz und Salzburg sind aus wirtschaftlichen Überlegungen Anpassungen im Fahrplan erforderlich. Die ÖBB haben einen Vorschlag für Zusatzleistungen zur Verbesserung des geplanten Grundangebotes zwischen Salzburg und Graz an die Länder übermittelt. Ziel ist es die sechs Direktzüge pro Tag durch direkte Zusatzzüge am Wochenende (Fr, Sa, So) zu ergänzen. Zudem beinhaltet der Vorschlag von Montag - Donnerstag Schnellzüge in Teilstrecken. Es kommt weder zu massiv längeren Fahrzeiten noch zu mehr Stopps.
Keine Verschlechterung - Die Fakten sprechen für sich: Nur 4 Minuten Unterschied!
Die geplanten Schnellzugsverbindungen behalten die gleichen Haltemuster der bisher eingesetzten IC bei. Die Fahrtzeit des IC zwischen Graz und Salzburg betrug bis dato 4 Stunden und 7 Minuten. Die ersatzweise geplanten Schnellzüge fahren in einer Zeit von 4 Stunden und 11 Minuten von Graz nach Salzburg. Der neue Umstieg in Bischofshofen führt aufgrund des bisherigen Aufenthalts von 10 Minuten zu keinem zeitlichen Verlust. Der Unterschied beträgt also lediglich 4 Minuten in der Fahrtzeit. Dass diese 4 Minuten dazu führen sollen, dass angeblich 25 bis 90 Prozent der Fahrgäste von der Schiene auf die Straße wechseln werden, ist nicht logisch und wissenschaftlich nicht erklärbar.
Angesichts der österreichischen Klimabilanz ist das klimafreundliche Transportangebot der ÖBB wichtiger denn je. Der ÖBB-Bahnverkehr erspart Österreich jährlich über 3 Millionen Tonnen CO2. Auch der VCÖ-Bahntest beweist, dass im vergangenen Jahr das hohe Niveau gehalten und sogar ausgebaut werden konnte. Die 12.750 befragten Fahrgäste stellten nicht umsonst den ÖBB durchwegs gute Noten aus. In Zeiten von hohen Spritpreisen und Klimadiskussionen gewinnt der öffentliche Verkehr weiter an Stellenwert. Bahnfahren ist die kostengünstige und umweltschonende Alternative zum Auto. Bereits jeder dritte Fahrgast ist heuer wegen der gestiegenen Spritpreise häufiger mit der Bahn unterwegs als im Vorjahr.