In fünf Jahren wird der Gotthard-Basistunnel eröffnet. Zusammen mit der Lötschberg-Basislinie, die vor bald vier Jahren in Betrieb genommen wurde, wird ein wichtiger Beitrag für einen beschleunigten Güteraustausch Nord-Süd geleistet.
Die Europäische Union EU will, dass der zunehmende Güterverkehr auf die Schiene verlagert wird. Dazu hat sie verschiedene Korridore in Nord-Süd- und in West-Ost- Richtung als vorrangige Ausbauprojekte definiert, die sie gezielt fördert. Die neuen Eisenbahn-Alpentransversalen am Lötschberg und Gotthard fügen sich nahtlos in die Korridore A von Rotterdam nach Genua und C von Antwerpen nach Lyon/Basel ein.
Bis zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2016 soll der Korridor mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ausgerüstet sein. Damit wird der Zugang zur Schiene vereinheitlicht und vereinfacht, weil nicht mehr länderspezifische Zugsicherungssysteme auf den Lokomotiven implementiert werden müssen.
Mit dem Wegfall der aufwändigen Traktion auf den Rampenstrecken soll der Verkehr auf der Schiene schneller, kostengünstiger und somit konkurrenzfähig zur Strasse werden. In den folgenden Artikeln, verfasst von Studierenden des Studiengangs Verkehrssysteme an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, werden einzelne Aspekte beleuchtet: Was wird im Süden gebaut? Was geschieht am Brenner? Mit welchen Innovationen ist im intermodalen Verkehr zu rechnen?
Urs Brotschi, dipl. Ing. FH, Leiter Studiengang Verkehrssysteme