Felssturz bei Gurtnellen - Foto SBBHeute Morgen (06.06.2012) konnte der gestern installierte Geo-Radar erste Erkenntnisse liefern: Die überwachte Felswand verhielt sich während der Nacht ruhig. Dennoch muss sie noch mehrere Tagen überwacht werden, da weiterhin Felssturzgefahr besteht. Bis zum Abschluss aller Beobachtungs-, Sicherungs-, Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten bleibt die Gotthard-Linie gesperrt. Die Arbeiten nehmen voraussichtlich rund einen Monat in Anspruch.

Erste oberflächliche Messungen der Abbruchstelle mit dem Geo-Radar verliefen positiv. Grössere Felsabbrüche wurden in der Nacht nicht festgestellt. Die Lage bleibt dennoch angespannt, es besteht weiterhin Felssturzgefahr. Heute werden Rodungsarbeiten oberhalb der Abbruchstelle vorgenommen, Sprengungen sind erst möglich, nachdem sich die überwachte Felswand während mehreren Tagen ruhig verhalten hat. Erst dann können die Felssanierungen vorgenommen werden. Danach werden Experten den Damm aufräumen, das lose Gestein entfernen und die Bahninfrastruktur wieder herstellen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich rund einen Monat beanspruchen, erst danach kann die Gotthard-Linie wieder für den Bahnverkehr geöffnet werden.

Marc Hauser, Geologe der SBB, hielt heute Morgen vor Medien fest: «Die eingeleiteten Felssicherungsmassnahmen an der Abbruchstelle von März 2012 haben funktioniert». Und weiter: «Mit einem Felsabbruch in diesem rund 30-50 Meter rechts davon liegenden Fels konnte niemand rechnen. Es gab keinerlei Anzeichen und Felsbewegungen, die auf ein Abbrechen hindeuteten.»

Betriebskonzept bleibt bestehen

Während dem kommenden Monat bleiben die gestern kommunizierten Einschränkungen für die Reisenden bestehen. Kundinnen und Kunden aus den Räumen Basel, Olten, Aarau und Bern wird empfohlen, für Fahrten von und nach dem Süden die Lötschberg–Simplon-Achse zu benützen. Kundinnen und Kunden aus den Räumen Zürich und Luzern steigen zwischen Flüelen und Erstfeld auf die rund 15 im Einsatz stehenden Ersatzbusse um – sie müssen mit einer Reisezeitverlängerung von 60 bis 90 Minuten rechnen. Der Güterverkehr wird zurückgestellt und grossräumig umgeleitet. Die Gratis-Hotline unter der Nummer 0800 99 66 33 bleibt aufgeschaltet und der Online-Fahrplan unter www.sbb.ch ist angepasst. Auf allen grösseren Bahnhöfen der Nord–Süd-Achse sowie in Zürich und Luzern stehen in den nächsten Tagen rund 40 Kundenbetreuer der SBB im Einsatz.

Alternativen für Klassen auf Schulreise

Der Juni ist Hochsaison für Schulreisen, das Tessin gehört zu den beliebtesten Destinationen. Bereits für kommenden Freitag sind rund 1500 Schülerinnen und Schüler für ihren Ausflug in den Südkanton angemeldet – sie können ihre Reise trotz der Gotthard-Sperre antreten und erfahren alternative Reiserouten- und zeiten frühzeitig. Dasselbe gilt für die Schülerinnen und Schüler, die in den kommenden Wochen ihre Reise ins Tessin antreten. Die SBB bedauert die Unannehmlichkeiten für ihre Kundinnen und Kunden und bittet um Verständnis.

Zum Felssturz

Beim Felssturz bei Gurtnellen von heute Morgen (05.06.2012) brachen 2000 bis 3000 Kubikmeter ab. Die Erdmassen gerieten bei der benachbarten Hangpartie desjenigens Hanges in Bewegung, der Anfang März bereits zu einem Unterbruch der Gotthardlinie geführt hatte. Das Naturereignis von heute war nicht vorhersehbar. Es drohen weitere Abbrüche. Mittels eines Geo-Radars soll der Hang ab voraussichtlich heute Abend überwacht werden. Erst danach sind unterhalb der Abbruchstelle Bergungs- und Instandstellungsarbeiten möglich.

Kurz vor 9 Uhr stürzten heute Morgen 2000 bis 3000 Kubimeter Gestein und Geröll zu Tale. Der Felssturz von heute Morgen bei Gurtnellen ist grösser als derjenige vom 7. März dieses Jahres an der gleichen Stelle der Gotthard-Bahnlinie. Die heute abgebrochene Hangpartie liegt neben dem Abbruchhang vom März und ist rund 50 bis 70 Meter breit und etwa 80 Meter hoch.

Nach dem neuerlichen Felssturz bleibt die Gotthardstrecke mehrere Tage gesperrt. Voraussichtlich ab heute Abend wird der betroffene Hang mittels Geo-Radar überwacht, da der Abbruch von weiterem Erdreich droht. Erst wenn die Sicherheit vollständig gewährleistet ist, können die Bergungs- und Instandstellungsarbeiten in Angriff genommen werden. Beim Felssturz von heute Morgen wurden drei Mitarbeiter einer mit geologischen Arbeiten beauftragten Drittfirma verschüttet. Zwei Mitarbeiter wurden verletzt, ein dritter wird noch vermisst. Reisende oder SBB Mitarbeitende kamen nicht zu Schaden.

Beim Felssturz handelt es sich um ein Naturereignis, das nicht vorhersehbar war. Zu Tale stürzte jene Hangpartie, die an jenen Hang grenzt, bei dem im März dieses Jahres bereits mehrere Hundert Kubikmeter Fels abgebrochen waren. In der Folge wurden in diesem Hang kontrollierte Sprengungen vorgenommen und das lose Gestein entfernt.

Gratis-Hotline aufgeschaltet

Reisenden aus den Räumen Basel, Olten, Aarau und Bern wird empfohlen, für Fahrten von und nach dem Süden die Lötschberg–Simplon-Achse zu benützen. Kundinnen und Kunden aus den Räumen Zürich und Luzern steigen zwischen Flüelen und Erstfeld auf die rund 15 im Einsatz stehenden Ersatzbusse um – sie müssen mit einer Reisezeitverlängerung von 60 bis 90 Minuten rechnen. Der Güterverkehr wird zurückgestellt und grossräumig umgeleitet.

Seit 9.45 Uhr hat die SBB eine Gratis-Hotline unter der Nummer 0800 99 66 33 aufgeschaltet. Auf allen grösseren Bahnhöfen der Nord–Süd-Achse sowie in Zürich und Luzern stehen Kundenbetreuer der SBB im Einsatz.