Felssturz bei Gurtnellen - Foto SBBDie Transportkapazitäten im alpenquerenden Güterverkehr werden ab heute weiter erhöht. Neu verkehren 135 statt bisher 115 Güterzüge pro Tag über die Simplon-Achse. Rund 40 Prozent des Güterverkehrs vom Gotthard kann so über den Simplon abgewickelt werden. Diese Massnahmen lösen Anpassungen in den Fahrplänen des Güter- wie auch des Personenverkehrs sowohl am Gotthard als auch am Simplon voraus. Eine Früh- und Spätverbindung des Autozugs am Simplon verkehrt deswegen unter der Woche vorübergehend nicht mehr. Ab dem 14. Juni werden im Kanton Uri zudem die Züge der S3 zwischen Flüelen und Erstfeld verlängert. Somit kann am Gotthard auch das erhöhte Verkehrsaufkommen durch Schulen und Gruppen bewältigt werden.

Der Unterbruch der Gotthardstrecke schränkt den Betrieb der wichtigen Transitroute im alpenquerenden Güterverkehr stark ein. Um den Güterverkehr über den Simplon weiter zu priorisieren und weitere Kapazitäten zu schaffen, reduziert die SBB das Angebot der vom Kanton Wallis bestellten Autozüge durch den Simplontunnel.

Zudem wurden mehrere betriebliche Massnahmen angeordnet, damit die Kapazität am Simplon von bisher 115 auf neu 135 Güterzüge pro Tag ausgebaut und weiter erhöht werden kann. Diese Gütertrassen wurden den einzelnen Güterverkehrsunternehmen nun auch fix zugeteilt, damit diese ihre logistischen Planungen besser vorantreiben können. Die Vergabe der Trassen erfolgte durch die unabhängige Trassenvergabestelle «trasse.ch» auf Basis der bisher genutzten Kapazitäten am Gotthard. In diesen Prozess waren die einzelnen Güterverkehrsunternehmungen eng eingebunden. Für die operative Betriebsabwicklung nutzt die SBB den Rangierbahnhof Basel als Puffer für die aus dem Ausland eintreffenden Güterzüge, welche dann von dort aus in Richtung Simplon–Domodossola geführt werden. Diese Massnahmen helfen, die Kapazität auf 135 Züge pro Tag zu steigern. Rund 40 Prozent des Gotthardverkehrs kann so über den Simplon abgewickelt werden.

Ab heute, 11. Juni, bis Freitag, 29. Juni 2012, verkehrt jeweils von Montag bis Freitag der erste und letzte Autozug des Tages zwischen Brig und Iselle di Tasquera nicht. Insgesamt verkehren pro Tag vier Autozüge weniger (Abfahrtszeiten Brig: 4.45 Uhr und 23.26 Uhr, Abfahrtszeiten Iselle di Trasquera: 5.21 Uhr und 0.18 Uhr). Die Reisenden werden gebeten, auf später resp. früher verkehrende Autozüge auszuweichen oder die Passstrasse zu benützen. An den Wochenenden sind die Autozüge von den Fahrplananpassungen nicht betroffen.
Verlängerung der S3 im Kanton Uri

Im Kanton Uri konnten die Fahrpläne des Regionalverkehrs leicht angepasst werden. Ab dem 14. Juni 2012 verkehren die Züge der S-Bahn-Linie S3 von Flüelen weiter bis Erstfeld.

Im Fernverkehr bleibt der Bahnbetrieb im Kanton Uri derzeit unverändert: Kunden ab Basel, Olten und Aarau nach Mailand reisen mit Vorteil über Bern–Brig–Simplon. Reisende ab Zürich und Luzern in Richtung Tessin benützen die Züge bis Flüelen und steigen dort auf Ersatzbusse nach Göschenen um. Von dort aus verkehren die Anschlusszüge weiter in Richtung Süden. Die Reisezeit verlängert sich durch den Umstieg auf die Bahnersatzbusse um rund 60 Minuten.

Eine besondere Herausforderung betrifft den Gruppenreiseverkehr. Am heutigen Montag fahren über 2300 Gruppenreisende und Schulklassen ins Tessin. Die SBB bewältigt den Ansturm mit zusätzlichen Bahnersatzbussen ab Flüelen. Zudem rechnet die SBB mit einem erhöhten Rückreiseaufkommen am kommenden Freitag aus dem Tessin in Richtung Deutschschweiz, wenn die Lagerwochen enden und die Schulen und Gruppen die Heimreise antreten werden.

Die SBB hat eine Gratis-Hotline unter der Nummer 0800 99 66 33 aufgeschaltet. Auf allen grösseren Bahnhöfen der Nord–Süd-Achse sowie in Zürich und Bern stehen zudem Kundenbetreuer der SBB im Einsatz.