Beim "Runden Tisch Verkehr" in Neubrandenburg am 21. August 2012 will der Leiter der Verkehrsabteilung im Infrastrukturministerium, Dr. Rainer Kosmider, dafür werben, Bahn und Bus auf der Strecke Neustrelitz-Mirow nicht als Konkurrenz zu betrachten, sondern aus einem gemeinsamen Ansatz den größtmöglichen Nutzen für die Region zu ziehen.

"Ein Saisonbetrieb auf der Schiene zur Förderung des Tourismus ist möglich", sagt Kosmider.

"Aber das setzt voraus, dass die vorhandenen Kapazitäten auch bei den bestehenden Buslinien angepasst und mit der Bahn abgestimmt werden. Bei der Linienführung sollten die touristischen Belange stärker berücksichtigt werden. Ein Weiter-so wird es nicht geben", verdeutlicht Kosmider die Haltung des Ministeriums.

Infrastrukturminister Volker Schlotmann hatte im März aufgrund geringer Auslastung und hoher Kosten Stilllegungen und Streichungen bei Nahverkehrszügen angekündigt. Auch die Strecke Neustrelitz-Mirow ist davon betroffen.

"Mit einem Zuschuss von rd. 1,35 Mio. € pro Jahr bei durchschnittlich 17 Fahrgästen pro Zug im Sommer am Wochenende und 7 außerhalb der Saison ist der Bahnbetrieb auf der Strecke nach Mirow ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll" unterstreicht der Abteilungsleiter des Ministeriums.

Das Infrastrukturministerium ist bereit, sich an einer saisonalen Lösung für die Strecke Neustrelitz-Mirow zu beteiligen. Bis zu 300.000 Euro hat Minister Schlotmann in Aussicht gestellt. "Doch der Kreis muss seine Hausaufgaben machen und ein realistisches Konzept vorlegen", betont Kosmider. Das Ministerium werde nur ein Projekt finanziell unterstützen, das in der Region gewollt sei und zu dem alle Akteure beitragen.
Das Land setzt vom Bund ausgeschüttete so genannten Regionalisierungsmittel zur Finanzierung des Personennahverkehrs auf der Schiene ein. Die Höhe Mittel reicht jedoch mittlerweile nicht mehr aus, um die stetigen Kostensteigerungen auszugleichen, weshalb das Ministerium gezwungen war, das bestehende Angebot anzupassen.