Auf Initiative des Bayerischen Verkehrsministeriums installiert die Deutsche Bahn Videotechnik an 41 Stationen im Münchner S-Bahnnetz. Die Investitionskosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro trägt der Freistaat Bayern. „Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, dem der Staat begegnen muss. Durch Investitionen in Videotechnik nimmt er einen Teil dieser Verantwortung wahr", so Prof. Gerd Neubeck, Leiter DB-Konzernsicherheit.

„Der Freistaat setzt alles daran, Pendlern und Fahrgästen das Gefühl zu geben, mit der S-Bahn sicher unterwegs zu sein", sagt der Bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil. „Wir haben in die zweite Baustufe diejenigen Bahnhöfe mitaufgenommen, die wichtige Endhaltestellen, Stationen mit hohem Verkehrsaufkommen und Umsteigemöglichkeiten oder Stationen sind, die häufig von Vandalismus betroffen sind."

Die Videotechnik soll einerseits bei der Aufklärung von Übergriffen, Diebstählen, Vandalismus oder anderen Straftaten helfen, andererseits aber auch präventiv wirken und mögliche Täter abschrecken. „Züge und Bahnhöfe sind dank unseres Einsatzes von Personal und Technik sichere öffentliche Räume. Dies gilt grundsätzlich auch für Bahnhöfe in Bayern, die nicht mit Videotechnik überwacht werden", betont Klaus-Dieter Josel, Konzernbevoll-mächtigter der Deutschen Bahn für Bayern.

Vor allem Bahnsteige und Unterführungen werden von den Kameras erfasst. Die aufgezeichneten Bilder werden auf Wunsch der Bundespolizei 10 Tage lang dezentral gespeichert und nur im Rahmen polizeilicher Ermittlungen durch die Bundespolizei ausgewertet. Eine Live-Übertragung der Bilder an eine Einsatzzentrale erfolgt nicht. Die Installation der Kameras und Speicherung der Daten wurden mit dem Konzerndatenschutz der Deutschen Bahn abgestimmt.

Die Erfahrungen der Bundespolizei mit der Video-Ausstattung von S-Bahnen, Bahnhöfen und Haltepunkten im Großraum München sind durchweg positiv. „Videotechnik unterstützt die polizeiliche Arbeit wirkungsvoll. Sie bringt ein Mehr an Sicherheit für Fahrgäste und Besucher," so Jürgen Vanselow, Leiter der Bundespolizeiinspektion München. „Wenn es darum geht, Straftaten aufzuklären und Straftäter zu überführen, sind Videoaufzeichnungen wertvolle Beweismittel, gerade bei Gewalt und Vandalismus. Videoaufzeichnungen haben aber auch nachweisbare präventive Wirkung. So ist seit der Videoausstattung der S-Bahnen in München ein deutlicher Rückgang an Sachbeschädigungen im Innenraum der Fahrzeuge zu verzeichnen."

An 38 der 41 Stationen sollen die Kameras noch in diesem Jahr installiert werden. Neben den 41 S-Bahnstationen sind im Großraum München auch schon der Münchner Hauptbahnhof (Finanzierung durch die DB), sämtliche Bahnhöfe an der S-Bahn-Stammstrecke sowie die Tunnelbahnhöfe Unterföhring, Ismaning und Flughafen mit Videokameras ausgestattet. Die Finanzierung der letztgenannten 14 Stationen erfolgte in einer ersten Baustufe gemeinsam von Freistaat und DB. Ferner verfügen alle 238 elektrifizierten Fahrzeuge der S-Bahn München über eine Videoüberwachung. Auch hier beteiligte sich der Freistaat an der Finanzierung.