In den letzten Monaten beobachteten Bahnmitarbeiter, dass bestimmte Reisende mit einem Bayern-Ticket für fünf Personen verbotswidrig mit immer neuen Reisegruppen unterwegs waren. Diese sogenannten „Schlepper" kassierten jeweils von den neuen Mitreisenden und begingen so – teilweise in Zusammenarbeit mit anderen „Schleppern" – gewerbsmäßigen Betrug. Im Rahmen einer konzertierten Aktion von DB Regio Bayern, der DB Konzernsicherheit und der Bundespolizei konnte jetzt acht „Schleppern" der Betrug nachgewiesen und Strafanzeige gestellt werden.
Reinhard Saß, Leiter Fahrgastmarketing bei DB Regio Bayern, rechnet vor: „Bei täglichen Einnahmeausfällen von rund 100 Euro pro Täter und geschätzten 30 bis 50 aktiven 'Schleppern´ in Bayern beläuft sich der Schaden auf mindestens eine halbe Million Euro pro Jahr. Auch unsere Kunden haben sich in letzter Zeit vermehrt über das lästige Ansprechen von Seiten der 'Schlepper´ beim Ticketkauf am Fahrkartenautomaten beschwert."
Peter Bierling, stellvertretender Leiter der DB Konzernsicherheit für den Regionalbereich Süd erläutert das Vorgehen bei der Aktion: „Zivile Streifen der DB Sicherheit hefteten sich an die Fersen der 'Schlepper´. Nachdem diese nach der ersten legalen Fahrt rechtswidrig eine neue Reisegruppe gebildet hatten, schlugen die Streifen bei der Fahrkartenkontrolle im neuen Zug zu. Die überführten Betrüger wurden der Bundespolizei übergeben und erhielten eine Strafanzeige."
Reinhard Saß erklärt die Spielregeln für Gruppenfahrten mit dem Bayern-Ticket: „Sofern sich eine Reisegruppe vor dem Erwerb eines Bayern-Tickets zusammenfindet und die Gruppenzusammensetzung unverändert bleibt, ist alles in Ordnung. Nachträgliche Änderungen der Gruppenteilnehmer sind aber nicht zulässig. Wir werden künftig verstärkt auf Prävention setzen und unsere Kunden durch Mitarbeiter im Zug und an den Fahrkartenautomaten aufklären. In einem ersten Schritt informieren wir ab heute unter www.bahn.de/ehrlichfahren über die Tarifbestimmungen und bieten auf der Facebook-Seite des Bayern-Tickets selbst eine Mitfahrersuche an."
Denn das bei den Kunden sehr beliebte Bayern-Ticket soll möglichst noch lange angeboten werden. Anfang Oktober wurde bereits der 100-millionste Käufer eines Bayern-Tickets begrüßt.