„Im Schienenpersonennahverkehr hat der Freistaat Thüringen 2012 Züge mit einer Fahrtstrecke von 21,1 Millionen Kilometern bestellt. Wir wollen das Angebot bis zur Inbetriebnahme der ICE-Strecke um weitere 1,3 Millionen Fahrplankilometer ausbauen", sagte heute Verkehrsminister Christian Carius in Erfurt bei der Präsentation der Vorhaben im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für 2013.

„Schon heute bildet der vom Land bestellte Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit durchschnittlich 1.400 Zügen täglich das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs in Thüringen", sagte der Minister. „Trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen aufgrund des demografischen Wandels ist es dem Freistaat durch bedarfsgerechte Zugangebote gelungen, sowohl die Anzahl der bestellten Zugkilometer als auch die Anzahl der beförderten Fahrgäste seit Mitte der 90er-Jahre um jeweils rund drei Millionen zu steigern. Die Bahn muss dort fahren, wo der Bedarf besteht und nicht dort, wo einige Verkehrspolitiker es gerne hätten."

„Unser Ziel für den Bundesverkehrswegeplan 2015 – 2030 ist daher, zunächst alle begonnenen Bauvorhaben wie beispielsweise den zweigleisigen Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung zügig abzuschließen und anschließend die Elektrifizierung dieser Strecke voranzubringen", so Carius weiter. „Als neues Projekt werde ich auch die Schließung der Elektrifizierungslücke Gotha-Leinefelde und den Lückenschluss bei der Werrabahn anmelden. Mit den genannten Elektrifizierungen würde ein wichtiger Beitrag zum Thema Elektromobilität geleistet und auch eine Voraussetzung für Fernverkehrszüge aus dem Ruhrgebiet über Kassel, Leinefelde und Erfurt bis nach Sachsen geschaffen."

„Die optimale Anbindung aller Thüringer Regionen an die ICE-Knoten in Erfurt und den Nachbarländern ist die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre", so Carius weiter. „Hierzu dient unser neues Expresszugsystem. Dadurch schaffen wir neue Reisemöglichkeiten, die die Zentren in Thüringen und jenseits der Landesgrenzen als schnelle Alternative zum motorisierten Individualverkehr miteinander verbinden. Durch die Regionalzüge sichern wir dabei die Erreichbarkeit in der Fläche ab. Durch eine gute Verknüpfung des Schienennahverkehrs mit dem Fernverkehr wollen wir so das neue Bahnzeitalter für alle Thüringer nutzbar machen."

„Auch die intelligente Verknüpfung von Straße und Schiene an den Bahnstationen wird 2013 weiter ausgebaut. Wichtige Vorhaben im Rahmen des ÖPNV-Investitionsprogramms sind die Realisierung der Zentralen Omnibusbahnhöfe und Verknüpfungspunkte beispielsweise in Schmalkalden, Apolda, Eisenach und Oberhof", sagte der Minister. „Auch die zweite Stufe des Geraer Stadtbahnprogramms werden wir bis 2015 mit bis zu 29 Millionen Euro von Bund und Land fördern." Seit 1991 sind rund 360 Millionen Euro in den Ausbau der Stadtbahnsysteme in Thüringen geflossen. In den Straßenbahnstädten Erfurt, Jena, Gera, Gotha und Nordhausen nutzen jährlich rund neun Millionen Fahrgäste die Stadtbahnen.

Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro hat der Freistaat seit 1991 Investitionen in den ÖPNV unterstützt. Die Beschaffung moderner Fahrzeuge wurde dabei mit rund 450 Millionen Euro gefördert (darunter Busse mit knapp 180 Millionen Euro). Der Bau von Omnibusbahnhöfen und Haltestellen wurde mit weiteren 100 Millionen Euro gefördert. „Das Land wird auch künftig die kommunalen Träger mit jährlich rund 60 Millionen Euro bei ihren Aufgaben im ÖPNV unterstützen", erklärte der Verkehrsminister.