Nun ist es offiziell: Die Wurmtalbahn als Teil der RB 33 zwischen Lindern und Heinsberg wird zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 den Betrieb aufnehmen.
Trotz intensiver Bemühungen kann die Wurmtalbahn ihren Betrieb nicht vor dem internationalen Fahrplanwechsel im Dezember 2013 aufnehmen. Der Grund ist, dass die infrastrukturellen Voraussetzungen für die elektronischen Stellwerke erst im November endgültig hergestellt sein werden und dadurch eine frühere Betriebsaufnahme nicht möglich ist.
Im Dezember 2013 wird die Inbetriebnahme mit allen Beteiligten und der Bevölkerung im Kreis Heinsberg gefeiert. Vorab wird die 3. Ausgabe des Magazin „WestExpress" mit allen wichtigen Informationen zu Fahrplan und Tarif herausgeben und in einer Auflage von rd. 40.000 Exemplaren verteilt.
Hintergrundinformation zur Schienenstrecke Heinsberg – Lindern
Betrieb
Die Strecke zwischen Heinsberg und Lindern wird täglich im 60'-Takt bedient. Die Wurmtalbahn ist Teil der RB 33, die zwischen Aachen und Mönchengladbach/Duisburg verkehrt. Der Betrieb erfolgt als sogenanntes Flügelzugkonzept. Ab Aachen verkehrt der Zug zweiteilig. In Lindern wird der Zug geteilt (geflügelt) – ein Teil fährt weiter nach Heinsberg und der andere nach Mönchengladbach/Duisburg. Durch den Flügelzugbetrieb wird eine umsteigefreie Zugverbindung zwischen Aachen und Heinsberg ermöglicht. Zusätzlich können die Betriebskosten gegenüber einer gesonderten Linie deutlich verringert werden.
Gleisanlagen
Die Gleisanlagen wurden im Streckenabschnitt Oberbruch - Heinsberg in alter Lage wieder hergestellt. Lediglich im Bahnhof Heinsberg wurden die Gleise aus der alten Lage verschwenkt, um näher an den zentralen Busbahnhof zu rücken. Die Gleisbauarbeiten erfolgten nach aktuellem Regelwerk unter geologischer Begleitung – so konnte sichergestellt werden, dass trotz schwierigster Untergrund- und Witterungsverhältnisse eine qualitativ hochwertige Infrastruktur errichtet werden konnte. Der Streckenabschnitt Lindern – Oberbruch wurde bereits in den Jahren 2005/2006 ertüchtigt und ist in einem einwandfreiem Zustand.
Wurmbrücke
Die Wurmbrücke bei Randerath war abgängig und wurde zwischenzeitlich komplett erneuert.
Elektrifizierung
Der reaktivierte Streckenabschnitt der RB 33 zwischen Lindern und Heinsberg wird – wie die Hauptstrecke zwischen Aachen und Mönchengladbach/Duisburg – elektrifiziert. Der elektrifizierte Betrieb ist für die durchgehende Zugverbindung erforderlich und ökonomisch sowie ökologisch sinnvoll und zeitgemäß. Die Fahrzeuge erzeugen keine Abgase und lediglich geringe antriebsbedingte Emissionen. Im Stand sind keinerlei Antriebsgeräusche zu hören. Auch Fahrgeräusche – insbesondere beim Beschleunigen – sind bei Elektrofahrzeugen deutlich geringer als bei Dieselfahrzeugen. Elektrotriebwagen sind äußerst effizient: Die Bremsenergie wird im E-Fahrzeug wieder in elektrische Energie umgewandelt und in das Netz zurückgespeist.
Bahnübergänge
Alle höhengleichen Bahnübergänge (BÜ) der Wurmtalbahn erhalten eine technische Sicherung entsprechend den aktuellen eisenbahnrechtlichen Vorgaben. Dies bietet ein Höchstmaß an Sicherheit und betrieblicher Flexibilität. Zudem kann auf die Sicherung mit "hörbaren Signalen der Schienenfahrzeuge" (Pfeifen) verzichtet werden. Moderne, rechnergesteuerte BÜ-Anlagen verfügen über optimierte Einschaltungen zur Minimierung der Schließzeiten für den Straßenverkehr. Akustische Zusatzsignale werden mit einer nächtlichen Absenkung des Schallpegels versehen.
Leit- und Sicherungstechnik
Die Wurmtalbahn erhält eigene "elektronische Stellwerke für Regionalbahnen", die in Lindern mit dem elektronischen Stellwerk der DB Netz verknüpft werden. Die Stellwerke kommunizieren untereinander auf sicheren Signalwegen. Die Überwachung und Bedienung der Stellwerke sowie die Bedienung von Zugfunk, Fahrgastinformation und Notrufsystem erfolgt aus der Leitstelle der Rurtalbahn in Düren.