Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hat die aktuellen Werte des Qualitätsrankings unter www.beg-qualitaetsranking.de veröffentlicht (Stand 25. August 2014). Die Zahl der teilnehmenden Netze ist im Vergleich zu 2013 von 15 auf 26 angestiegen. Da die BEG in ihren Ausschreibungen die künftigen Betreiber zur Teilnahme am Qualitätsmesssystem (QMS) verpflichtet, sind fünf Wettbewerbsnetze, die im Dezember 2013 in Betrieb gingen, neu dabei: das Werdenfelsnetz, der Main-Saale-Express, der Meridian, der Weißenhorner und der München-Nürnberg-Express. Auch im dritten bayerischen Verkehrsdurchführungsvertrag zwischen BEG und DB Regio wurde die Beteiligung am QMS festgeschrieben, sodass in diesem Zuge vier Netze aufgenommen wurden: Regio Nordostbayern, Regio Oberbayern, Regio Allgäu-Schwaben und Regio Franken. Zudem sind zwei Regionetze neu gelistet: die Westfrankenbahn und die Südostbayernbahn inkl. der Gäubodenbahn. Damit erfasst das BEG-Qualitätsranking erstmals alle bayerischen Regionalverkehrsnetze.

Bewegung auf den vorderen Plätzen
In dem erweiterten Feld konnten Agilis-Nord (+72,11 Punkte) und die Berchtesgadener Land Bahn (+65,81 Punkte) ihre Spitzenpositionen erfolgreich verteidigen. Mit +44,82 Punkten ist Agilis-Mitte von Platz vier auf den dritten Platz vorgerückt. Die Bayerische Regiobahn konnte sich mit +40,59 Punkten von Platz fünf auf Platz vier verbessern. Die Erfurter Bahn im Kissinger Stern fiel mit +32,25 Punkten von Platz drei auf den fünften Rang zurück.

Den größten Sprung von -59,80 auf -18,56 Punkte machte der Fugger-Express. Um rund 12 Punkte verbesserte sich die Bayerische Oberlandbahn. Bis auf den Alex-Nord konnten sich auch alle anderen Netze im Malusbereich, die in der letzten Erhebungsperiode bereits erfasst wurden, verbessern.

Einige Neulinge mit Verbesserungsbedarf
Von den neu am QMS teilnehmenden Netzen überzeugen momentan mit positiven Werten die Südostbayernbahn/Gäubodenbahn und das Werdenfelsnetz auf den Plätzen 6 und 7 mit 22,02 bzw. 21,55 Punkten. Der Main-Saale-Express liegt auf Platz 12 mit -2,61 Punkten; der Meridian belegt mit -11,00 Punkten Platz 15, gefolgt vom Weißenhorner mit -12,64 Punkten auf Platz 16. Die restlichen sechs Neulinge – die Westfrankenbahn, Regio Nordostbayern, Regio Oberbayern, Regio Allgäu-Schwaben, Regio Franken und der München-Nürnberg-Express – sind dagegen mit Negativwerten ab -30,60 im Schlussdrittel zu finden. Der München-Nürnberg-Express hat dabei mit -96,19 Punkten dem langjährigen Schlusslicht, der Hessischen Landesbahn im Kahlgrund, die rote Laterne abgenommen.

Durchschnittswerte vorerst gesunken
Die Durchschnittswerte aller Netze sind im Vergleich zum Vorjahr von zehn Punkten auf -7,1 Punkte gesunken. „Unsere Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich mittel- bis langfristig die Werte neuer Netze im Qualitätsranking verbessern, da die Unternehmen auf Basis der Messwerte kontinuierlich qualitätssteigernde Maßnahmen ergreifen", zieht Wolfgang Oeser, Leiter Qualitätsmanagement, Marketing, Presse der BEG, eine erste Zwischenbilanz. „Wichtig zu wissen ist auch, dass die Ergebnisse in diesem Stadium der Erhebungsperiode nur eine Momentaufnahme sind."

Netzgröße definiert den Erhebungszeitraum
Die neue Erhebungsperiode im QMS der BEG begann im Januar 2014. Der Erhebungszeitraum für die großen Netze im Bahnland Bayern beträgt ein Kalenderjahr. Zu den großen Netzen gehören Agilis-Nord, Agilis-Mitte, die Mittelfrankenbahn, die Mainfrankenbahn, der Fugger-Express, der Franken-Thüringen-Express, der Meridian, das Werdenfels, die Südostbayernbahn (inkl. Gäubodenbahn), der Donau-Isar-Express, Regio Nordostbayern, die Westfrankenbahn, Regio Oberbayern, der München-Nürnberg-Express, Regio Allgäu-Schwaben und Regio Franken. Der Erhebungszeitraum für kleinere Netze beträgt zwei Jahre. Er startete ebenfalls im Januar 2014 und endet im Dezember 2015. Zu den kleineren Netzen gehören die Berchtesgadener Land Bahn, der Kissinger Stern, die Bayerische Regiobahn, die Kneipp-Lechfeld-Bahn, Alex-Nord, Alex-Süd, die Bayerische Oberlandbahn, die Kahlgrundbahn, der Weißenhorner und der Main-Saale-Express.

S-Bahnen werden nicht im BEG-Qualitätsranking geführt
Die beiden S-Bahn-Netze Nürnberg und München werden zwar ebenfalls neu im Messsystem geprüft, im Ranking allerdings nicht aufgeführt. „Der direkte Vergleich kann nicht erfolgen, da bei den S-Bahnen nur zwei der drei Testmethoden angewendet werden können, die offenen Tests und die Fahrgastbefragungen", erklärt Oeser. Verdeckte Tests werden nicht durchgeführt, da es in den S-Bahnen keine Zugbegleiter gibt, die wie in den übrigen Netzen auf Freundlichkeit und Kompetenz überprüft werden.

Das aktuelle Qualitätsranking der BEG sowie die Vergleiche der Punktewerte einzelner Netze mit den Vorjahren finden Sie unter www.beg-qualitaetsranking.de.