Die SBB testet anhand eines Pilotversuchs, ob Kunden dank Einbahnverkehr beim Treppenabgang der Gleise 3/4 im Bahnhof Bern schneller in die Unterführung gelangen.
Während den Stosszeiten entstehen bei Zugsankünften auf den Treppen und Rampen im Bahnhof Bern Engpässe. Deshalb hat die SBB in der Unterführung die Treppe und die Rampe, welche zu den Gleisen 3 und 4 führen, mit leuchtenden Torbögen und Ampelsignalen ausgerüstet. Sobald sich die Türen eines einfahrenden Zuges öffnen, wird den Reisenden in der Unterführung mittels roter Ampel und rotem Torbogen signalisiert, die Treppe vorübergehend nicht zu benutzen.
So wird ermöglicht, dass die aussteigenden Passagiere ohne Gegenverkehr schneller in die Unterführung gelangen. Nach zirka 90 bis 120 Sekunden kann die Treppe wieder in beide Richtungen genutzt werden. Die Rampe indes bleibt während der ganzen Zeit in beide Richtungen passierbar, was die grüne Ampel und der grüne Torbogen signalisieren. Erstmalig durchgeführt wird der Versuch am Montag, 7. November 2016.
Das System ist nicht automatisiert, sondern wird vor Ort manuell gesteuert. Der Versuch wird während mindestens zehn Tagen morgens und abends in der Hauptverkehrszeit durchgeführt. Die Wirkung des Einbahnverkehrs auf der Treppe wird mit elektronischen Sensoren gemessen, die auch für die Richtungstrennung in der Unterführung im Einsatz stehen. Die Anonymität der Reisenden ist jederzeit gewährleistet.
Keine Wartezone beim Nadelöhr Treppenabgang
Als zusätzliche Massnahme wird der Perronbereich zwischen Treppe und Rampenbrüstung auf dem Perron der Gleise 3 und 4 mit einer gelben Bodenmarkierung gekennzeichnet. Diese wird wartende Kunden darauf aufmerksam machen, nicht in diesem „Nadelöhr“ stehen zu bleiben. So soll der Personenfluss nicht unnötig behindert werden. Auch die Wirksamkeit dieser Massnahme wird elektronisch gemessen, ohne das Rückschlüsse auf Einzelpersonen möglich sind. Der Versuch dauert bis voraussichtlich Ende 2016. Sollten die Versuche mit Einbahnverkehr und Sperrbereich erfolgreich verlaufen, ist mit einer definitiven Einführung im Bahnhof Bern nicht vor Mitte 2017 zu rechnen.
Richtungstrennung wird fortgeführt
Seit Mitte Juni läuft im Bahnhof Bern ein Versuch zur Richtungstrennung in der Personenunterführung bei den Gleisen. Hier werden die Reisenden mittels Pfeilen am Boden und an der Decke darauf sensibilisiert, die getrennten Gehrichtungen einzuhalten, um zu den Stosszeiten schneller und komfortabler durch die Unterführung zu gelangen. Dieser Versuch wird noch bis Ende November 2016 weitergeführt. Im Anschluss wird aufgrund von Messdaten und gezielt eingeholten Kundenrückmeldungen entschieden, ob und in welcher Form die Richtungstrennung definitiv eingeführt wird. Um die Reisenden zu sensibilisieren, wird die SBB am Montag, 7. November nochmals mit „Verkehrslenkern“ auf die getrennten Gehrichtungen aufmerksam machen.