Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Mainz AG hat den Weg geebnet für den Bau der Mainzelbahn: Das Gremium folgte in seiner heutigen Sitzung einem Antrag des Stadtwerke-Vorstandes und gab grünes Licht für die geplanten Investitionen der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) in die neue Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof West zum Lerchenberg in einer Höhe von insgesamt knapp 84 Millionen €. Die Zustimmung erfolgte unter der Prämisse, dass der Mainzer Stadtrat in seiner Sitzung am 30. Oktober 2013 dem Projekt ebenfalls zustimmt und die Zuschüsse des Bundes und des Landes wie erwartet fließen. Der MVG-Aufsichtsrat hatte zuvor den Straßenbahnausbau ebenfalls befürwortet.

Der Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling sowie die MVG-Aufsichtsratsvorsitzende Katrin Eder zeigten sich nach der Sitzung sehr erfreut über die Zustimmung für das Straßenbahnprojekt, dessen Bau Anfang 2014 starten soll. Die neue Verbindung zum Lerchenberg sei eine der wichtigsten Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr der vergangenen Jahrzehnte in der Landeshauptstadt und nutze den Fahrgästen und der Umwelt.

Das sehen auch der SWM-Vorstand und die MVG-Geschäftsführung so. Die Stadtwerke-Vorstände Dr. Werner Sticksel und Detlev Höhne wiesen darauf hin, dass die Mainzelbahn auch für ein finanzstarkes Unternehmen wie die Stadtwerke Mainz AG eine Herausforderung bedeute. Von den 83,6 Millionen € an Investitionskosten für den Straßenbahnausbau muss die Stadtwerke Mainz AG fast 31 Millionen € selbst tragen, etwa 44 Millionen € zahlt der Bund, weitere mehr als 9 Millionen € bringt das Land Rheinland-Pfalz auf.

Externe Kreditmittel sind zur Finanzierung der Mainzelbahn nicht notwendig. Das hängt unter anderem mit einer zusätzlichen Dividendenzahlung der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG zusammen, die zur Hälfte den Stadtwerken gehört. Die beiden KMW-Gesellschafter Stadtwerke Mainz AG und ESWE Versorgung AG, haben sich jüngst auf zusätzliche Dividendenzahlungen der KMW für die Jahre 2014 und 2015 von jeweils 20 Mio. € verständigt. Von den insgesamt 40 Mio. € an zusätzlichen Dividenden der KMW für diese beiden Jahre verbleiben bei der SWM AG 20 Mio. €, die zur Finanzierung des Eigenanteils an der Mainzelbahn verwendet werden sollen. Die fehlenden knapp 11 Millionen € der insgesamt 31 Millionen € finanziert SWM aus eigenen Mitteln.

Trotz der 31 Millionen Eigenanteil an den Investitionskosten ist der Bau der Mainzelbahn wirtschaftlich sinnvoll darstellbar, erläuterten die MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Gunter Rebahl. Den finanziellen Belastungen durch Abschreibung, Zinsaufwand und für den Betrieb der knapp zehn Kilometer langen Straßenbahnverbindung von insgesamt etwa 2,5 Millionen € im Jahr, stehen Einsparungen bei Energie- und Personalkosten, eine bessere Auslastung der vorhandenen Straßenbahninfrastruktur und zusätzliche Fahrgeldeinnahmen durch ein erwartetes Fahrgastplus in vergleichbarer Größe gegenüber.