Die neue Tram nach St. Emmeram liegt bei den Fahrgästen weiter hoch im Kurs. Ein Jahr nach ihrer Eröffnung hat jetzt eine repräsentative Befragung von mehr als 1.000 Nutzern ergeben, dass 91,8 Prozent mit der Tramstrecke zwischen Effnerplatz und St. Emmeram zufrieden oder sehr zufrieden sind. Dies entspricht einer Note von 1,6 auf eine Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 4 (unzufrieden). Die Befragung wurde von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut im Auftrag der MVG durchgeführt.
Mehr als 70 Prozent der Fahrgäste auf dieser Strecke sind mehrmals pro Woche mit der Tram St. Emmeram unterwegs und somit Stammkunden. Etwa die Hälfte kommt ohne Umsteigen mit der Straßenbahn direkt ans Ziel, viele nutzen auch die vorgesehene Umsteigemöglichkeit zur U4 am Arabellapark. Die meisten nehmen die Tram unter der Woche für den Weg zu ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz (53 Prozent), nicht wenige aber auch für Freizeit-Fahrten (26 Prozent). Letztere dominieren am Wochenende (69 Prozent Freizeitwege).
Die dynamische Entwicklung des Stadtteils Bogenhausen und die Attraktivität der gerade auch deswegen gebauten Tramstrecke verdeutlicht folgende Zahl: Nahezu jeder dritte Befragte (31,5 Prozent) hat den Weg mit gleichem Ausgangspunkt und Ziel vor der Inbetriebnahme der Tram noch nicht zurückgelegt, ist also Neukunde auf der Tramstrecke. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Fahrgäste, die erst in jüngster Zeit zugezogen sind oder einen neuen Arbeitsplatz in Bogenhausen angenommen haben. Dass sie von Anfang an die Tram nutzen, um an ihr Ziel zu kommen, bestätigt die hohe Akzeptanz der Straßenbahnlinie. Durch die große Nachfrage wird zusätzlicher Autoverkehr vermieden und das durch den Zuzug steigende Verkehrsaufkommen umweltfreundlich und stadtgerecht bewältigt.
Nach Verbesserungsvorschlägen gefragt, kam vor allem der Wunsch nach einer Ausweitung des Angebots. Die MVG plant dies für den Fahr- planwechsel Ende des Jahres. Ab dann soll der 5-Minuten-Takt in Abhängigkeit von der Fahrzeugverfügbarkeit und Finanzierbarkeit auch im Be- rufsverkehr am Nachmittag angeboten werden.