Am 29. Juli 2013 starteten Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Georg Huber, Landrat Mühldorf, Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn, und Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern der DB, den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Mühldorf–Tüßling.

Der Abschnitt Altmühldorf–Tüßling ist Teil der Ausbaustrecke 38 „München–Mühldorf–Freilassing" und damit des „Transeuropäischen Korridors 17" der Magistrale Paris–Stuttgart–München–Wien–Budapest. Die Deutsche Bahn erreicht mit dem Ausbau die dringend benötigte Kapazitätssteigerung für den Schienengüterverkehr im Bayerischen Chemiedreieck.

Der rund elf Kilometer lange Streckenteil gliedert sich in die zwei Abschnitte: Altmühldorf–Mühldorf (3,9 Kilometer) und Mühldorf–Tüßling (7,3 Kilometer). Mit der Zweigleisigkeit wird das Nadelöhr für die stetig wachsende Anzahl von Güterzügen beseitigt. Der Ausbau umfasst die Erweiterung oder Erneuerung von elf Brücken. Zahlreiche Signale werden aufgestellt, über 7,5Kilometer Schallschutzwände gebaut, 11,2 Kilometer Gleise errichtet und 36 Weichen eingebaut.

Für den Teilabschnitt Altmühldorf–Mühldorf besteht Baurecht, so dass nun die Arbeiten mit der Errichtung einer über 400 Meter langen Lärmschutzwand beginnen können. Die Inbetriebnahme des zweigleisigen Abschnitts Altmühldorf–Mühldorf wird voraussichtlich 2016 erfolgen.

Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer: „Der Ausbau der Schienenstrecke von München nach Österreich ist für die wirtschaftliche Entwicklung der Region von höchster Bedeutung. Der Güterverkehr stößt hier seit langem an seine Kapazitätsgrenzen. Wir treiben den Ausbau deshalb mit Hochdruck voran. Die Finanzierungsvereinbarung für diesen Abschnitt wurde im Februar geschlossen, die erforderlichen 127 Millionen Euro stehen bereit. Ich freue mich, dass es jetzt mit den Bauarbeiten losgeht."

Staatsminister Martin Zeil: „Das Bahnland Bayern und insbesondere die Inn-Salzach-Region mit dem Bayerischen Chemiedreieck haben mit dem Start der Baumaßnahme ein bedeutendes Etappenziel genommen. Der Kurs stimmt. Ich hoffe, dass vom heutigen Tag ein Signal für den ungemein wichtigen Komplettausbau der Strecke ausgeht und der Bund hier auch bald Fakten schafft!"

Dr. Rüdiger Grube: „Der Ausbau der Strecke München–Freilassing ist ein wichtiger Schritt, um mehr Kapazitäten für die wachsenden Gütermengen zu schaffen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bevölkerung, denn wir entlasten die Straße von zusätzlichen Lkw-Fahrten. Ich danke dem Bund und dem Freistaat Bayern, dass er hierfür die erforderlichen Mittel bereitstellt."

Landrat Georg Huber: „Mit dem heutigen Termin nähern wir uns nach der Fertigstellung der Innbrücke bei Ehring im Sommer 2011 nun einer unserer Forderungen, die wir schon lange verfolgen: der zweigleisige Ausbau des Abschnitts Markt Schwaben – Tüßling. Als Sprecher der Initiative ‚Airport-Bahn' setze ich mich dafür ein, dass der Bahnausbau als unverzichtbare Entwicklungsachse und Lebensader für das Bayerische Chemiedreieck sowie für den gesamten ländlichen Raum Südostbayerns, Oberösterreichs und Salzburgs weiterhin vorangebracht wird."

Ausbaustrecke München–Mühldorf–Freilassing (ABS 38)

Die Ausbaustrecke ist 150 Kilometer lang und gehört zu den wichtigsten Schieneninfrastrukturprojekten in Bayern. Die ABS 38 ist derzeit nicht elektrifiziert und zwischen Markt Schwaben und Freilassing überwiegend eingleisig. Mit Mitteln des Sonderkonjunkturprogramms konnte der Abschnitt Ampfing–Altmühldorf bereits zweigleisig ausgebaut und Ende 2010 in Betrieb genommen werden. Auch die Innbrücke Mühldorf wurde bei ihrer Erneuerung (2009–2011) für die geplante Zweigleisigkeit vorbereitet. Zur Kapazitätssteigerung wurde im Abschnitt Altötting-Burghausen im April 2011 ein elektronisches Stellwerk realisiert. Für den Abschnitt Mühldorf–Tüßling läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren. In den übrigen Abschnitten ist ein zweigleisiger Ausbau zwischen Markt Schwaben und Ampfing, ein teilweiser Ausbau zwischen Tüßling und Freilassing sowie die durchgängige Elektrifizierung zwischen Markt Schwaben und Freilassing beziehungsweise Burghausen vorgesehen. Die Vorplanungen hierfür haben begonnen.