Mit einer Tunneltaufe ist der symbolische Baustart für den ersten Tunnel von Stuttgart 21 gefallen. Die Feierlichkeiten für die Arbeiten an der Tunnelzuführung nach Ober- und Untertürkheim fiel damit auf den für die Mineure und Tunnelbauer wichtigen Barbara-Feiertag.
Projektsprecher Wolfgang Dietrich: „Nach all der Emotionalität um Stuttgart 21 ist die heutige Tunneltaufe ein wichtiger Tag für das Bahnprojekt. Es ist eine große Ehre und ein bewegender Moment bei der ersten Tunneltaufe auf Stuttgarter Boden dabei zu sein. Sie steht heute auch stellvertretend für die inzwischen 14 Baustellen von Stuttgart 21 in der Stadt. Spätestens jetzt sollten wir auch der Freude auf diese unglaubliche Chance für Stadt und Land Platz machen."
Bürgermeister Dr. Martin Schairer unterstrich: „Wir führen ja keine Grundsatzdiskussion mehr über das „Ob", sondern über das „Wie" des Bauens. Und das ist aus meiner Sicht unglaublich spannend. Ich habe großen Respekt, wenn nicht sogar Bewunderung für die schwierige Arbeit unter Tage, für die Präzision und die hohe Ingenieurskunst, die hier notwendig und wie ich weiß, auch vorhanden ist."
Ministerialdirigent Elmar Steinbacher begrüßte, dass der Baufortschritt in Stuttgart jetzt mit dem Beginn der Tunnelarbeiten in eine neue Phase tritt. Im Namen der Landesregierung dankte Steinbacher auch den Mitarbeitern der Behörden für die zügige und kompetente Arbeit. "Die Tunneltaufe zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Bahn und Behörden funktioniert und das ist im gemeinsamen Interesse", so Steinbacher.
Nach einer ökumenischen Segnung nahm die Bezirksvorsteherin aus Wangen, Beate Dietrich, als Tunnelpatin den symbolischen Tunnelanschlag gemeinsam mit den Mineuren vor. „Ein Tunnelbau ohne seine Schutzpatronin, die heilige Barbara, und seine irdische Stellvertretung, die Tunnelpatin, ist praktisch nicht möglich", so Alfred Sebl-Litzlbauer, Geschäftsführer der Porr Bau GmbH. Eine Arbeitsgemeinschaft um die österreichische PORR AG ist mit der Bauausführung beauftragt.
Manfred Leger, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, sagte im Rahmen der Feierlichkeiten: „Was hätte besser zeigen können, dass unser Bahnprojekt für eine intelligente Verknüpfung der Verkehrsträger steht, als unser Tunnel, der unter dem Werksgelände von Daimler durchführt? Während Ingenieure und Fachleute zu Tage Fahrzeuge für den Weltmarktführer bauen, bereiten unsere Mineure unter Tage den Weg für die Schieneninfrastruktur der Zukunft."
Stellvertretend für die Daimler AG wünschte Peter Schabert, Leiter Produktion Powertrain und Leiter des Mercedes-Benz Werkes Untertürkheim, den Mineuren Glück und gutes Gelingen. Er unterstrich in diesem Zusammenhang: „Wer seinen Wohlstand im weltweiten Wettbewerb behaupten will, der muss an alle modernen Verkehrsträger angebunden sein. Wenn wir in der Region Stuttgart Arbeitsplätze erhalten und darüber hinaus auch Fachkräfte aus anderen Regionen Deutschlands und der Welt anziehen wollen, dann müssen wir ihnen ein tragfähiges Verkehrskonzept bieten, das ihnen schnelle Verbindungen in die umliegenden Zentren ermöglicht."
Durch das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm e. V. wird der Bahnknoten rund um die Landeshauptstadt neu geordnet. Zusammen mit der Neubaustrecke verkürzen sich die Reisezeiten im Fern- und Nahverkehr; Kapazitätsengpässe auf der Filstalstrecke werden beseitigt.