Das Sofortprogramm Seehafen-Hinterlandverkehr (SHHV), mit dem die Bahn-Verbindungen zu den Häfen auf das Verkehrsaufkommen der nächsten Jahre vorbereitet wurden, ist zum Jahreswechsel in Bayern abgeschlossen. Der Schiene kommt beim Transport der Güter von und zu den Häfen besondere Bedeutung zu. Da auf den wichtigen Routen jedoch kaum Kapazitätsreserven vorhanden waren, wurden seit 2008 Ausbauprojekte verwirklicht, die schnell eine positive Auswirkung auf das Netz zeigen. Das Sofortprogramms SHHV besteht bundesweit aus 24 Maßnahmenbündeln mit einem Investitionsvolumen von über 305 Millionen Euro.
Im Bereich Regensburg und auf der Strecke Regensburg – Passau wurden insgesamt rund 35 Millionen in drei Maßnahmen investiert.
Im Bahnhof Regensburg wurde in den Gleisen 6 und 7 die Durchfahrgeschwindigkeit für Güterzüge von 40 km/h auf 80 km/h erhöht. Damit konnte die Leistungsfähigkeit des Betriebsknotens Regensburg deutlich verbessert werden. Hierfür wurden insgesamt 22 Weichen, ca. 800 m Gleise, 17 Signale und sechs neue Fahrleitungsmasten erneuert.
Zwischen Regensburg und Passau ermöglichen verkürzte Zugfolgeabstände, die durch 28 neue Signale geschaffen wurden, eine flüssigere und qualitativ verbesserte Betriebsführung.
In Parsberg wurde auf dem stark frequentierten Streckenabschnitt zwischen Neumarkt (Oberpf) und Regensburg ein 750 Meter langes Überholungsgleis neu gebaut.
Kapazitätssteigerung der Strecke Nürnberg – Ansbach durch Anpassungen im Bahnhof Nürnberg Stein
Durch Gleisanpassungen, Aufstellen eines neuen Signals und die Bahnsteigerneuerung an Gleis 5 konnte die Durchfahrgeschwindigkeit auf 120 km/h erhöht werden. Diese Maßnahmen, in die mehr als sechs Millionen Euro investiert wurden, ermöglichen zusätzliche Zugfahrten auf der Strecke Nürnberg – Ansbach.
Neubau Überholungsgleis in Ostermünchen
Zwischen München und Rosenheim errichtete die DB Netz AG im Bahnhof Ostermünchen ein Überholungsgleis mit einer Länge von 750 Meter. Diese Maßnahme beinhaltet auch den Neubau von sechs Weichen, die Anpassung der Oberleitung sowie das Aufstellen bzw. Versetzen von Signalen. Mit dieser Investition von rund 13 Millionen Euro besteht in Ostermünchen die Möglichkeit langsamere Güterzüge von schnell fahrenden Personenzügen (z.B. Railjet München – Wien) überholen zu lassen.
In Bayern wurden fünf Maßnahmenbündel mit knapp 54 Millionen Euro Investitionssumme realisiert. Fundament hierfür war der „Masterplan Schiene Seehafen-Hinterland-Verkehr", den die Deutsche Bahn AG und die Häfen im Jahr 2007 gemeinsam verabschiedet haben. Das Konzept zeigte Maßnahmen und Wege zur Leistungssteigerung der Infrastruktur auf und fand Eingang in den vom Bundesverkehrsministerium 2008 veröffentlichten „Masterplan Güterverkehr und Logisitk".