Die ÖBB halten am Projekt Semmeringbasistunnel weiter fest. Aufgrund der Entscheidung des Verwaltungsgerichthofs (VwGH) werden allerdings die unmittelbar bevorstehenden Hauptbauarbeiten vorübergehend ausgesetzt. Damit sie weiter geführt werden können, ist ein neuer UVP-Bescheid nötig. Nicht vom Baustopp betroffen sind die für viele Anrainer wichtigen Maßnahmen wie etwa die Fertigstellung des Hochwasserschutzes für die Gemeinde Gloggnitz, der Teil des Gesamtprojektes ist. Auch Verbesserungen für die Fahrgäste, etwa der Einbau von Aufzügen in den Bahnhöfen Gloggnitz und Mürzzuschlag, werden weiter verfolgt.
Bei derart großen und komplexen Genehmigungsverfahren muss immer wieder mit Aufhebungen gerechnet werden. Der Semmeringbasistunnel ist eines der meistgeprüften Bauprojekte in Österreich, kein anderes Bauprojekt in Österreich wurde in den letzten Jahren so oft und genau überprüft. Beispielsweise hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) sämtliche Beschwerden der Projektgegner abgewiesen.
Die ÖBB sind überzeugt, bald mit dem Bau des für Österreich und seinen Wirtschaftsstandort so wichtigen Projektes fortfahren zu können und dabei den Kosten- und Zeitrahmen möglichst einzuhalten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es zu Mehrkosten oder zu zeitlichen Verzögerungen beim Bauvorhaben kommen wird.
Der Semmeringbasistunnel wird 27,3 Kilometer lang sein und 3,1 Mrd. Euro kosten. Die Gesamtfertigstellung ist für 2024 geplant. Der Semmeringbasistunnel ist ein wichtiger Baustein, um die Eisenbahn auf der Südachse gegenüber der Straße konkurrenzfähig zu machen: Für Personenzüge verkürzt er die Fahrzeit zwischen Wien und Graz um 30 Minuten. Im Güterverkehr ist er eine wichtige Voraussetzung, um Verkehr von der Straße auf die Schiene zu holen und den modal split weiter auszubauen. Zusätzlich ist der Semmeringbasistunnel eine Verkehrsentlastung und Ergänzung für die bestehende Weltkulturerbe-Bergstrecke über den Semmering.