Vertreterinnen und Vertreter der kantonalen, deutschen und eidgenössischen Behörden weihten am 22. Oktober 2012 zusammen mit SBB und DB die 2. Rheinbrücke bei Basel ein. Nach rund dreijähriger Bauzeit fahren seit Mitte Oktober Züge über die zweigleisige, rund 240 Meter lange Betonbrücke. Sie bringt mehr Kapazität, mehr Pünktlichkeit und dank Lärmschutz mehr Ruhe. Ab 2017, nach Fertigstellung der Zufahrten und der Sanierung der bestehenden doppelspurigen Stahlbrücke, können die Züge alle vier Gleise über den Rhein nutzen.

Der Rheinübergang in Basel ist der wichtigste Schweizer Übergang im Bahnverkehr mit dem Norden Europas. Bis vor kurzem diente dort lediglich eine zweigleisige Stahlbrücke als Verbindung. Um dieses Nadelöhr zu entlasten, erstellen die SBB und die Deutsche Bahn (DB) seit Ende 2009 eine zweite Doppelspur zwischen Grossbasel und Basel Badischem Bahnhof. Hauptbauwerk dieses Ausbaus ist die 2. Rheinbrücke.

Gerald Hörster, Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA), Peter Füglistaler, Direktor Bundesamt für Verkehr (BAV), Hans-Peter Wessels, Regierungsrat, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt, Eckart Fricke, DB Konzernbevollmächtigter für das Land Baden-Württemberg und Andreas Meyer, CEO SBB, weihten das Brückenbauwerk am 22. Oktober 2012, nach rund dreijähriger Bauzeit, mit zahlreichen Gästen gemeinsam ein.

Die neue, rund 240 Meter lange Betonbrücke spannt sich neben der bestehenden Stahlbrücke flussaufwärts über den Rhein. Seit dem 10. Oktober 2012 ist das erste Gleis der 2. Rheinbrücke in Betrieb. Anfang November folgt das zweite Gleis. In einem nächsten Schritt saniert die SBB voraussichtlich 2014 während rund einem Jahr die bestehende Stahlbrücke, inklusive Lärmschutzmassnahmen. Die DB schliesst ihrerseits den Bau der Zufahrten zwischen Rheinbrücke und Badischem Bahnhof ab und wertet unter anderem für diese ihr Zentralstellwerk in Basel Badischem Bahnhof auf. Nach Fertigstellung der Zufahrten und des Zentralstellwerks Ende 2017 können die Züge alle vier Gleise über den Rhein befahren.

Die neue Doppelspur schafft mit ihren zwei zusätzlichen Gleisen mehr Kapazität für den Schienengüterverkehr via NEAT. Zudem ist sie eine unabdingbare Voraussetzung für den Ausbau der grenzüberschreitenden Regio-S-Bahn, neben weiteren Ausbauten im Ostkopf des Bahnhofs Basel SBB. Letztere sind Teil des ersten Ausbauschrittes bis 2025 der Vorlage «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI), welche zurzeit im Parlament behandelt wird.

Weiter lassen sich mit der neuen Doppelspur die langsameren Güterzüge besser von den schnellen Personenzügen trennen. Die Güterzüge verkehren künftig über die bestehende Brücke, die Personenzüge über die neue Betonbrücke. So blockieren sich die Züge weniger. Das sorgt für mehr Pünktlichkeit, insbesondere für die Regio S-Bahn. Zudem bringt die 2. Rheinbrücke mehr Ruhe. Sie schirmt einen Grossteil des Lärms der gleich neben ihr gelegenen Stahlbrücke ab und ist ausserdem selber mit zwei Meter hohen Aluminium-Schallschutzwänden ausgerüstet. Die Investitionen für die 2. Rheinbrücke, ohne Zufahrten zwischen Brücke und Badischem Bahnhof, belaufen sich auf rund 57 Millionen Franken. Die Bundesgelder stammen aus der Leistungsvereinbarung zwischen Bund und SBB.

Auch Fussgängerinnen und Fussgänger profitieren von der 2. Rheinbrücke. Der Kanton Basel-Stadt investiert rund 2,7 Millionen Franken in einen neuen Fussgänger-steg. Dieser ist rund drei Meter breit und wird zurzeit schrittweise an die neue Eisenbahnbrücke angehängt. Zum Projekt zählen zudem behindertengerechte Abgänge an beiden Brückenköpfen vom Bahndamm auf die Lokalstrassenebene. Die Eröffnung des Stegs ist für Frühling 2013 geplant.