„Die NÖVOG trägt als zweitgrößter Bahnbetreiber Österreichs große Verantwortung für die Sicherheit ihrer Fahrgäste. Ab Jänner 2014 soll ein rechnergestütztes Zugleitsystem die Bahnen der NÖVOG noch sicherer machen", erklärt Verkehrslandesrat Karl Wilfing.
Mit der Planung, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme dieser modernen und innovativen Lösung wurde das Wiener Unternehmen RDCS Informationstechnologie GmbH beauftragt. „Aufgabe des elektronischen Zugleitsystems wird es sein, einen reibungslosen Fahrbetrieb auf höchstem Sicherheitsniveau zu garantieren. Das System wird die Betriebsabläufe von Lokführern und Fahrdienstleitung laufend überprüfen und bei sicherheitsgefährdenden Situationen umgehend eingreifen, um gefährliche Situationen auf der Strecke zu verhindern", erklärt Wilfing.
„Die Mariazellerbahn soll dabei maßgeblich für die Konzeption sein. Geplant ist, dass im September 2013 auf einem Teilstück der Mariazellerbahn ein zweimonatiger Probebetrieb beginnt. Im Jänner 2014 soll die Vollinbetriebsetzung stattfinden", gibt Stindl Auskunft über den Zeitplan. Das elektronische Zugsicherungssystem soll auch für den Betrieb der Wachaubahn, Waldviertelbahn, des Reblaus-Express, der Citybahn Waidhofen und der Schneebergbahn verwendet werden. „Die Software soll bereits Ende April als Zugsicherungssystem bei der Schneebergbahn zum Einsatz kommen um dort die Einführung des geplanten Halbstundentaktes zu ermöglichen", so Stindl.
Für die Einführung des Zugleitsystems werden einerseits die Strecke und andererseits die Fahrzeuge aufgerüstet. Die Leitstelle wird in Laubenbachmühle sein. Die weiteren Strecken der NÖVOG sollen bei Bedarf in das System integriert werden können.
Zu den Features des neuen Zugleitsystems gehören zum Beispiel die Ortung der Fahrzeuge auf der Strecke, die elektronische Sicherung der Fahrtstrecke samt Kollisionsschutz, die Anzeige von Informationen für den Fahrzeugführer auf einem Display oder die Soll/Ist-Anzeige der Fahrplanlage.
RDCS kann als Partnerunternehmen für die technische Realisierung dieses Projekts eine über 10jährige Expertise im Bereich Eisenbahnsicherungstechnik vorweisen. Das Unternehmen hat bereits auf den Strecken der Zillertalbahn und der Stubaitalbahn äußerst erfolgreich elektronische Zugleitsysteme realisiert. "Die Mariazellerbahn ist eine besondere Herausforderung für die Installation eines elektronischen Zugleitsystems, da auf Grund der Streckentopologie der 85 Kilometer langen Berg- und Talstrecke sehr hohe Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur gestellt werden. Nicht zu vergessen, dass wir auf der Mariazellerbahn zukünftig nicht nur von den hochmodernen Himmelstreppe-Garnituren sprechen, sondern dass unsere innovativen Komponenten auch in die mehr als 100 Jahre alten Ötscherbärgarnituren eingebaut werden, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten", erklärt RDCS-Geschäftsführer Erich Ruprecht.
„Ich freue mich, dass die Installation dieses modernen, elektronischen Zugleitsystems die Sicherheit auf der Mariazellerbahn für unsere Fahrgäste weiter deutlich erhöht. Auch angesichts der in Zukunft auf der Mariazellerbahn verkehrenden Himmelstreppe und der Vorbereitungen zur Landesaustellung 2015, die ja entlang der Mariazellerbahn stattfinden wird. Denn dann rechnen wir mit einem kräftigen Schub an neuen Fahrgästen", so Wilfing abschließend.