Die Deutsche Bahn und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung haben heute über den aktuellen Stand der Planungen sowie die nächsten Schritte zur Realisierung der Aus- / Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda informiert. Hierbei kündigten sie an, dass insbesondere die beteiligten Kommunen und Bürger frühzeitig in die Planungen eingebunden werden sollen, um eine möglichst breite Akzeptanz des Projektes in der Region zu erreichen.

Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG: „Die Aus- / Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda ist ein zentrales Projekt für uns, mit dem wir weitere Kapazitäten für das prognostizierte Verkehrswachstum in diesem hochbelasteten Korridor schaffen können. Daher freuen wir uns, dass wir jetzt im Einvernehmen mit dem Bund die Planungen zu diesem Vorhaben aufnehmen können. Einen besonderen Stellenwert hat dabei von Anfang an die enge Einbindung der Kommunen und Bürger in den nun beginnenden Planungsprozess."

Florian Rentsch, hessischer Verkehrsminister, betonte die Bedeutung einer zusätzlichen Strecke für die Region. „Derzeit leiden vor allem die vielen Pendler unter der Verspätungsanfälligkeit der Strecke. Die Verlagerung der Fernverkehre auf eine neue Strecke schafft auf der Bestandsstrecke Kapazität für einen attraktiveren Nahverkehr. Eine neue Strecke muss darüber hinaus auch Güterverkehr aufnehmen. Insbesondere nachts sollte der besonders lärmintensive Güterverkehr über die Neubaustrecke abgewickelt werden, um so die Lärmbelastung an der Bestandsstrecke zu mindern", forderte der Staatsminister Rentsch. Weiter sagte Rentsch: "Um sicherzustellen, dass den Interessen der Anlieger Rechnung getragen wird und keine guten Ideen unberücksichtigt bleiben, brauchen wir eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung."

In den kommenden Monaten sollen die Grundlagen für die Planungen des Großprojektes gelegt werden. Dazu gehört der Aufbau einer Projektinfrastruktur ebenso wie die Erarbeitung der verkehrlichen und betrieblichen Aufgabenstellung. Ein weiterer Fokus liegt auf einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung am Projekt. Hierfür werden Analysen erfolgen und ein Entwurf des Beteiligungskonzeptes zu erarbeiten sein, das ein transparentes, strukturiertes Beteiligungsverfahren ermöglicht.

Das Großprojekt bietet nach Fertigstellung klare Vorteile sowohl für die regionalen als auch überregionalen Schienenverkehre: Bestehende Engpässe können beseitigt und ein Lückenschluss bei der Nord-Süd-Magistrale hergestellt werden. Neben der Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für Personen- und Güterverkehre wird die Erhöhung der Reisegeschwindigkeiten ermöglicht.