Am Freitag, 3. Mai 2013, beschloss der Magistrat die Bau- und Finanzierungsvorlage für den Ausbau der „B-Strecke" ins Europaviertel.
Als „Meilenstein für das Stadtquartier und als deutliches Zeichen der hohen Priorität für Investitionen in den zukunftsfähigen Ausbau unseres städtischen Nahverkehrsangebotes"; bezeichnete Verkehrsdezernent Stefan Majer den heutigen Magistratsbeschluss.
Der Neubau für die Verlängerung der Stadtbahnlinie wird am Platz der Republik an die bestehende Strecke anschließen, über die Station „Güterplatz" rund 1,4 Kilometer unterirdisch verlaufen und vor der Station „Emser Brücke" über eine Rampe in der Mitte des Europaboulevards an die Oberfläche stoßen. Die Station „Emser Brücke" liegt im 1,3 Kilometer langen oberirdischen Teil, der auf dem Boulevard über die Station „Europagarten" bis zur Endhaltestelle „Wohnpark" verläuft. Zwischen den Stationen „Europagarten" und „Wohnpark" wird die Strecke noch einmal untertunnelt: Gemeinsam mit dem Autoverkehr unterquert die Bahn den Europapark. Auf dem Boulevard fährt die Stadtbahn in einem beidseitig mit einer Baumreihe versehenen, nicht eingezäunten Mittelstreifen weitestgehend auf einem Rasengleis. Bäume, die bei den Bauarbeiten entfernt werden müssen, werden anschließend wieder eingepflanzt, so dass auch zukünftig vier Baumreihen den Alleencharakter des Boulevards unterstreichen.
Barrierefreie Stationen
Auch die neu zu bauenden oberirdischen Stationen werden in den Boulevard bestmöglich integriert. Die Zuwegung zu den Stationen, Querungen und die Stationen selbst werden barrierefrei hergestellt. Die 80 cm hohen Bahnsteige werden in Seitenlage angeordnet und mit Rampen am Bahnsteiganfang und -ende ausgestattet. Sie erhalten, wie alle neuen oder modernisierten Haltestellen der VGF Anzeigen der Dynamischen Fahrgast-Information (DFI), Blindenleitsysteme und ein hochwertiges und robustes Mobiliar. Die unterirdische Station „Güterplatz" ist von der Straße aus durch Zuwege – feste Treppen, Rolltreppen, Aufzüge – direkt zugänglich. Um die offene und großzügige Gestaltung konsequent fortzuführen, baut die VGF Lichtschächte in die Decke ein.
Stadtbahn ist entscheidend für Entwicklung des Europaviertels
„Für die Entwicklung des Europaviertels mit seinen zukünftig rund 32.000 Arbeitsplätzen und Wohnraum für 3.800 Menschen ist diese direkte und leistungsfähige Verknüpfung mit der Stadtbahnlinie entscheidend", so Stadtrat Stefan Majer. Bisher sind lediglich die Randgebiete des Viertels mit der U-Bahnlinie U4 und den Straßenbahn-Linien 16 und 17 am nord-, bzw. nordöstlichen Rand angebunden. Südöstlich führen die Linien 11 und 12 entlang der Mainzer Landstraße bis zur Haltestelle „Güterplatz". Zusätzlich verkehrt die S-Bahn über die Stationen „Galluswarte" und „Messe". Die Verbindung mitten ins Viertel hinein erfolgt bis heute nur über die Buslinie 46, die die steigenden Fahrgastzahlen mit Ausbau des Quartiers nicht mehr bedienen kann. Die U-Bahn-Verbindung mit der Linie U5 über Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz, Konstablerwache, Nordend bis Preungesheim bietet den Anwohnerinnen und Anwohnern und der dort arbeitenden Bevölkerung eine schnelle und umweltfreundliche Alternative zum Auto und sorgt dafür, dass dieses neue Stadtviertel den hohen Erwartungen an Attraktivität und Lebensqualität gerecht wird.
Eröffnung 2019
Die heutige Linie U5 wird nach Fertigstellung der Strecke, voraussichtlich im Jahr 2019, über ihre aktuelle Endstation am Hauptbahnhof hinaus die vier neuen Stationen anfahren. Die Kosten für die Strecke belaufen sich nach vorliegender Planung auf 217,3 Millionen Euro, wovon die Stadt einen Teil von174,8 Millionen Euro (brutto) und die VGF einen Anteil von 42,5 Millionen Euro (netto) trägt. Stadt und VGF haben beide Anträge zur Förderung nach GVFG (Gemeindefinanzierungsgesetz) und nach FAG (Finanzierungsausgleichsgesetz) gestellt. Die VGF erhält zudem Mittel aus der Stellplatzablöse in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro. Die Unterlagen zur Planfeststellung wurden beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht. Der angestrebte Baubeginn ist abhängig vom Planfeststellungsbeschluss, die VGF strebt Sommer 2014 an.