Auf dem Schweizer Schienennetz überwachen mittlerweile 140 Zugkontrolleinrichtungen (ZKE) von SBB und BLS den Bahnverkehr. Seit Mai 2012 sind sämtliche dieser Messanlagen untereinander vernetzt und in Erstfeld mit dem ZKE-Interventionszentrum der SBB verbunden. SBB und BLS bauen damit ihre internationale Pionierrolle bei den ZKE weiter aus. Die ersten Erfahrungen mit dem infrastrukturübergreifenden Datenaustausch sind sehr positiv. Dank der landesweiten Vernetzung leisten die ZKE einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit, Stabilität und Pünktlichkeit des Eisenbahnverkehrs.

Im Bereich der Zugkontrolleinrichtungen (ZKE) ist die Schweiz weltweit führend. Aktuell stehen auf dem gesamten Schienennetz 140 ZKE-Anlagen von SBB und BLS in Betrieb – deren Zahl steigt bis 2016 auf über 220 an. Die verschiedenen Mess- und Sensoranlagen übernehmen rund um die Uhr automatisch eine Vielzahl von Kontrollfunktionen bei der Überwachung von Naturgefahren und bei in vollem Tempo vorbeifahrenden Zügen. Sie erkennen technische Mängel, bevor diese auf dem Schienennetz zu einem Ereignis führen können – beispielsweise festsitzende Bremsklötze, Lastverschiebungen, Lastüberschreitungen oder Austritte explosiver Gefahrgüter. ZKE werden je nach Anlagentyp in der Nähe der Landesgrenzen, ausgangs von Rangierbahnhöfen oder auf den Zufahrtsstrecken zu langen Tunnels eingebaut.
Pionierrolle weiter ausgebaut.

Seit Mai 2012 sind die beiden ZKE-Netze von SBB und BLS vollständig miteinander verknüpft und in Erstfeld mit dem ZKE-Interventionszentrum der SBB verbunden. Dieser technische Brückenschlag der beiden Unternehmen ermöglicht eine durchgängige Zugbeobachtung über den ganzen Fahrweg innerhalb der Schweiz. Bei einem eingehenden Alarm leitet das Interventionszentrum als zentrale Anlaufstelle unverzüglich die notwendigen betrieblichen Schritte ein.

Die ersten Erfahrungen zeigen, dass dank der Vernetzung der Anlagen bisher bestehende Doppelspurigkeiten entfallen, Ereignisse schneller beurteilt und die Alarmierungs- und Interventionsprozesse weiter optimiert werden konnten. Die ZKE leisten damit einen wichtigen Beitrag für einen stabileren Fahrplan, noch bessere Pünktlichkeitswerte und einen sicheren Zugverkehr in der Schweiz. Mit diesem weltweit ersten infrastrukturübergreifenden Datenaustausch unterstreichen SBB und BLS ihre internationale Pionierrolle im Bereich der ZKE.
Ausblick: Internationale Vernetzung.

Die SBB engagiert sich zudem für den Ausbau der internationalen Vernetzung von ZKE. Dadurch kann ein sich abzeichnendes Problem auf der Schiene bereits am Grenzbahnhof angegangen werden, was die Pünktlichkeit im grenzüberschreitenden Verkehr steigert. Bereits diesen Herbst wird die erste grenzüberschreitende Vernetzung mit einem Radlastcheckpoint der Österreichischen Bundesbahnen in Nenzing (Voralberg) realisiert. Damit kann bereits frühzeitig am Grenzbahnhof in Buchs SG auf Probleme beim betreffenden Zug reagiert werden.