Die KVB beschaffen 894 neue Ticketautomaten für den Einsatz in den Bussen und Stadtbahnen sowie an den Haltestellen der KVB. Hierzu wurde im Dezember vergangenen Jahres der Auftrag an den Systemlieferanten ICA Traffic GmbH nach einer europaweiten Ausschreibung vergeben. Doch bis die neuen Geräte in den Jahren 2014/2015 in den Regelbetrieb gehen, steht noch ein umfangreiches Arbeitsprogramm bevor. Am heutigen Freitag konnten Passanten am Kölner Haupt-bahnhof mitwirken. Die Einbeziehung der Kunden ist ein zentrales Element in der Entwicklung der Bedienoberfläche und dient deren Qualität.

Eine wesentliche Anforderung an Ticketautomaten im Öffentlichen Personennahverkehr ist die einfache und möglichst eindeutige Führung der Benutzer über die Benutzeroberfläche der Automaten. Wer sein Ticket am Automaten erwerben möchte, will keine unnötige Zeit durch die Suche nach den entsprechenden Feldern verlieren. Wer noch nicht genau weiß, welches Ticket für seinen Fahrtzweck das richtige ist, möchte durch die dargestellten Optionen sicher zum geeigneten Ticket geführt werden, ohne unbeabsichtigt zu viel zu bezahlen oder aber durch ein falsch gewähltes Ticket unabsichtlich zum Schwarzfahrer zu werden. Die Strukturierung der Informationen über verschiedene Ebenen der Benutzeroberfläche, die grafische Gestaltung und Anordnung der einzelnen Elemente sowie die gezielte Formulierung der verwendeten Worte müssen diesem Ziel dienen. Des Weiteren müssen die berührungssensiblen Oberflächen bei allen Wetterlagen und Lichtverhältnissen einwandfrei funktionieren und die Beleuchtung des Automatenbildschirms optimal eingestellt sein. Deshalb kommt der Gestaltung der Benutzeroberfläche solcher Ticketautomaten eine große Bedeutung zu.

Die KVB hat für diese Aufgabenstellung das Leipziger Unternehmen Handspiel GmbH beauftragt. Handspiel ist spezialisiert auf die Gestaltung von Benutzeroberflächen und hat bereits an der Entwicklung neuer Benutzeroberflächen für andere große Nahverkehrsunternehmen mitgewirkt. Die Fachleute dieses Dienstleisters bringen ihre Erfahrung in die Gestaltung ein, sie wissen deshalb um die Bedeutung des unbefangenen Kundenblicks und beteiligen deshalb gezielt Passanten, die an einem Testgerät die erste Form der Benutzeroberfläche ausprobieren. Hierbei werden diese „Testkäufer" beobachtet und anschließend befragt. Ziel ist es, von deren Erfahrungen zu profitieren und ihre Meinungen zu erfahren. Die Testform der Benutzeroberfläche ist dabei keineswegs als letztendliche Form gedacht. Vielmehr gehört die Einbeziehung der Kunden untrennbar zum Gestaltungsprozess. Mit den Erfahrungen des heutigen Durchlaufs werden die Fachleute des Unternehmens Handspiel die Gestaltung der Benutzeroberfläche weiter vorantreiben und dann in nächsten Schritten erneut auf Passanten in Köln zugehen. Letztendlich wird eine Benutzeroberfläche entstehen, die sowohl die Zwänge des detaillierten VRS-Tarifs berücksichtigt als auch die Erfahrung der Fachleute und die Anforderungen der Kunden nutzt. Hierdurch kann die KVB ihren Kunden Ticketautomaten anbieten, die ein hohes Serviceniveau erfüllen und den Komfort des öffentlichen Nahverkehrs weiter verbessern.

In die Beschaffung der 763 mobilen Ticketautomaten in den Fahrzeugen und 131 stationären Ticketautomaten an den Haltestellen investiert die KVB über elf Millionen Euro. Die neuen Automaten werden alle über die Möglichkeit verfügen, Bezahlvorgänge mittels EC- und Kreditkarten durchzuführen. Bisher ist dies nur an zirka 30 stationären Automaten an stark frequentierten Haltestellen der Fall. Die bisherigen Ticketautomaten der KVB sind seit der Euro-Einführung im Jahr 2001 im Einsatz.