Die EVG hat die Unternehmen im Schienenverkehr aufgefordert, mehr Azubis einzustellen. Wettbewerb darf nach Ansicht der Gewerkschaft nicht nur um Strecken und Kunden stattfinden. Wettbewerb müsse es eben auch um Nachwuchskräfte geben. Die DB stellt dieser Tage rund 3.700 Azubis ein, deren Wettbewerber fast überhaupt keine.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Unternehmen im Schienenverkehrsmarkt aufgefordert, ihre Ausbildungsbemühungen deutlich zu verstärken. „Es ist vollkommen unverständlich, dass beispielsweise der Wettbewerb um Nahverkehrsstrecken zunimmt, der um Nachwuchskräfte aber stagniert", kritisierte EVG-Vorstand Reiner Bieck. Zum Wettbewerb gehöre eben auch der „Wettbewerb um Köpfe".
Das größte Unternehmen in diesem Bereich, die Deutsche Bahn, stellt an diesem Montag (3. September) rund 3.700 junge Leute ein. Sie beginnen in unterschiedlichen Berufen eine im Regelfall dreijährige Ausbildung. „Auch hier ist noch Luft nach oben, wir halten eine Verdoppelung der Ausbildungsplätze für möglich", betonte Bieck.
Allerdings sei es „skandalös", dass es in anderen Unternehmen, die auch im Wettbewerb stünden, kaum Azubis gebe. „Wenn hier nicht endlich gehandelt wird, müssen es die Bundesländer in ihren Ausschreibungen und Verkehrsverträgen eben verbindlich vorgeben und verlangen", unterstrich Bieck. Es müsse im Interesse aller Unternehmen sein, motivierte junge Leute für einen Arbeitsplatz im jeweiligen Unternehmen zu begeistern- nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels.