Die Deutsche Bahn geht neue Wege in der Personalarbeit, um die Arbeitgeberattraktivität und die Mitarbeiterzufriedenheit weiter zu erhöhen. Die DB setzt dabei auf einen Mix aus einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung, die sich mehr an individuellen Lebens- und Berufsphasen orientiert, und auf eine Neuaufstellung der Personalgewinnung.
Rund 11.000 Mitarbeiter hat die DB 2012 in Deutschland eingestellt – so viel wie in den letzten zehn Jahren nicht. Rund 1.800 Stellen entfallen dabei auf Bayern. In diesem Jahr sind rund 1.350 Neueinstellungen geplant. Gut die Hälfte der Stellen entfallen auf Berufserfahrene z.B. in der Instandhaltung oder im Bordservice. Darüber hinaus sollen rund 700 Jugendliche im September eine Ausbildung überwiegend in den Verkehrsberufen und im gewerblich-technischen Bereich oder ein Duales Studium beginnen. Derzeit sind rund 27.500 Mitarbeiter bei der DB im Freistaat beschäftigt.
Vor dem Hintergrund des steigenden Wettbewerbs um Fachkräfte stehen Unternehmen gerade in Bayern vor besonderen Herausforderungen. Personalvorstand Ulrich Weber: „Langfristige Beschäftigung, Sicherheit und Perspektiven sind für Arbeitnehmer heute entscheidende Faktoren. In der Konzernstrategie DB2020 ist die Personalarbeit daher in der Dimension Soziales zentral verankert. Unser Ziel ist es, Top-Arbeitgeber zu werden. Dazu arbeiten wir intensiv an einer Unternehmenskultur, die von Wertschätzung, Partnerschaftlichkeit und mehr Beteiligung der Mitarbeiter geprägt ist. Zudem wollen wir überzeugende Antworten auf die demografischen Fragen finden. Attraktive Beschäftigungsbedingungen spielen hier eine zentrale Rolle: Von der Arbeitszeitgestaltung, über berufliche Auszeiten bis hin zur Kinderbetreuung – überall wollen wir gemeinsam Lösungen finden und neue Wege gehen."
Auch bei der Personalgewinnung in Bayern beschreitet die DB neue Pfade. Für Hochschüler plant die DB neben der Teilnahme an verschiedenen Messen eine „interaktive Schnitzeljagd" im Sommer. Mit dem ICE geht es quer durch Deutschland. Hierbei stehen für die Kandidaten Besuche von DB-Standorten, Führungen und Workshops auf dem Programm. Außerdem baut die DB ihre internationalen Hochschulkooperationen weiter aus. Mit der TU Wien kommt ein wichtiger Partner für Bayern bei der Gewinnung von Ingenieuren dazu. Auszubildende spricht die DB beispielsweise mit eigenen Veranstaltungen wie den DB Netz Camps an. Mehrere Tage lang können Schüler außerhalb der DB weniger bekannte Berufe wie den des Gleisbauers kennenlernen. Bei der Aktion „Nachts im Museum" nahmen 30 Jugendliche teil, ein Drittel wird im September eine Ausbildung beginnen. Berufserfahrene werden durch eine beklebte S-Bahn auf offene Stellen aufmerksam gemacht.
Neben der Personalgewinnung steht die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit auf der Agenda der DB-Personalpolitik. Ein Baustein ist die Individualisierung und Flexibilisierung der Arbeitszeit. Mit dem am 1. April in Kraft getretenen Demografietarifvertrag erhalten Betriebe der DB mehr Spielräume, beispielsweise Schichtpläne in betrieblichen Arbeitszeitprojekten in Einklang von Mitarbeiterwünschen und betrieblichen Bedingungen zu entwickeln. Aktuell läuft ein solches Projekt beim Bahnhofsmanagement München mit 140 beteiligten Mitarbeitern. Bisher liefen bereits sechs Arbeitszeitprojekte in Bayern, von denen insgesamt rund 1.000 Mitarbeiter profitierten.