In den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD werden weiter Überlegungen angestellt, die Regelungen zu kippen, die die Eisenbahnverkehrsunternehmen bei der EEG-Umlage entlasten. Um deutlich über 200 Mio. € würde sich der Schienenpersonennahverkehr damit für die Besteller verteuern. Da es in diesem Bereich keine weiteren Einsparmöglichkeiten gibt, würden die zusätzlichen Kosten direkt an die Fahrgäste weitergereicht werden müssen. Dies würde zu Fahrpreissteigerungen von über 5% führen. Alternativ wären Abbestellungen möglich: die Größenordnung würde bei etwa 25 Mio. Zugkilometern liegen - dem gesamten S-Bahn-Netz Berlins.

Die Besteller des SPNV haben sich seit der Bahnreform massiv engagiert, um den ohnehin bestehenden Umweltvorsprung der Schiene gegenüber der Straße durch neue Fahrzeuge und effizienteren Betrieb weiter auszubauen. Höhere Kosten würden den SPNV zwangsläufig gegenüber der weniger nachhaltigen Straße benachteiligen. Die von der Bundesregierung angedachten Reformen sind damit kontraproduktiv – sie nützen dem Verbraucher nicht und schaden den Bemühungen um einen nachhaltigeren Verkehr. Die Verkehrsminister der Länder haben den Überlegungen zu zusätzlichen Belastungen für den SPNV im Rahmen der Energiewende deshalb bereits Anfang November eine klare Absage erteilt.

Dr. Thomas Geyer, Präsident der BAG-SPNV: „Eine höhere Belastung des SPNV durch ein Kippen der Ausnahmeregelung der Verkehrsunternehmen im Erneuerbare-Energien-Gesetz würde die Erfolge gefährden, die der erheblich effizienter gewordene SPNV seit der Bahnreform erzielt hat. Gleichzeitig würden sie zu keiner Entlastung der Verbraucher führen, weil höhere Kosten als Fahrpreiserhöhungen weitergereicht werden müssen."