Logo BombardierBei einem gut besuchten Lunch der Handelskammer der Stadt Montréal erörterte André Navarri, President und Chief Operating Officer von Bombardier Transportation, seine Perspektiven zu öffentlichen Nahverkehrslösungen und der Zukunft des Personenschienenverkehrs. „Aufgrund unserer weltweiten Erfahrung glauben wir bei Bombardier, dass Mobilität nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung ermöglicht", sagte André Navarri Montréals Wirtschafts- und Geschäftsspitzen. „In den meisten Ländern lassen sich Verkehrskonzepte überdenken und neu gestalten. Eine Möglichkeit, die drei wichtigsten Beförderungsarten – Luft, Straße und Schiene – neu zu gewichten, um Energie zu sparen, Staus zu verringern und Verschmutzung zu reduzieren." Navarri erwähnte mehrere Initiativen weltweit, in deren Rahmen städtische Verkehrssysteme nachhaltiger gestaltet werden.

Montréal weist mit der Agence Métropolitaine de Transport (AMT), der Société de Transport de Montréal (STM) und VIA Rail einige der führenden Initiativen auf. „Die kontinuierlich wachsenden Fahrgastzahlen und das Maß an Service in Montréal beweist, dass die ursprüngliche Vision des Netzwerks zur Realität geworden ist. Mit der Konzentration auf die Bedürfnisse der wachsenden Gemeinden und schnellen Verbindungen für Pendler ist Montréal ein Vorbild für viele Städte", fuhr André Navarri fort. Das Wachstum der Städte hat auch zu mehr Staus in den Städten geführt. Zwischen 1950 und 1997 ist die weltweite Automobilflotte von ca. 50 Millionen auf 580 Millionen angewachsen – fünfmal schneller als die Weltbevölkerung. Nach der letzten Zählung sagen Studien voraus, dass die weltweite Anzahl von Kraftfahrzeugen bis 2030 auf 2,5 Milliarden ansteigen wird. „Staus sind eine Verschwendung von Zeit, Energie und Geld und verursachen Umweltverschmutzung", sagte Navarri. Er verwies auf Studien von Transport Canada, laut denen Verkehrsstaus jährlich Kosten zwischen 2,2 und 3,7 Milliarden Dollar verursachen – durch Produktivitätsverlust und verschwendeten Kraftstoff.

André Navarri führte auch die Elektrifizierungsinitiative der Regierung von Québec als wichtigen Schritt an, um der Herausforderung der nachhaltigen Mobilität zu begegnen. Derzeit nutzen 50% aller Pendler im öffentlichen Nahverkehr in Québec Verkehrsmittel mit Elektroantrieb. Im Rahmen ihres Maßnahmenplans wird die Regierung von Québec Mechanismen etablieren, die einen reibungslosen Übergang für Verkehrssysteme ermöglichen und Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor reduzieren sollen. Québecs Ziel ist es, bis 2030 dafür zu sorgen, dass 95% aller Pendler im öffentlichen Nahverkehr Elektrofahrzeuge nutzen. Die derzeitige Wirtschaftslage hat die Investitionen in den Schienenverkehr nicht gestoppt. Navarri wies darauf hin, dass der Infrastrukturimpuls und die Besorgnis über den Klimawandel zu einem Anstieg von Investitionen in der ganzen Welt und hohen Aktivitäten im öffentlichen Verkehr weltweit geführt haben. Nordamerikanische Analysten sagen voraus, dass sich der öffentliche Nahverkehrsbedarf in Großstädten in den nächsten fünf Jahren verdoppeln wird. Städte wie Montréal, Ottawa, Toronto, Vancouver, New Jersey, New York, Chicago, Washington und San Francisco investieren erheblich in alle Segmente des Schienenverkehrsmarktes. Navarri erläuterte, dass Bombardier in Kanada derzeit dabei ist, die jüngste Generation von U-Bahn-Wagen mit modernster Technologie für Toronto auszuliefern. Laut seiner Aussage schreitet das U-Bahn-Projekt von Montréal ebenfalls plangemäß voran.