Die Zweckverbände Nahverkehr Rheinland (NVR) und Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) werden für die Erbringung der Vertriebsdienstleistungen im SPNV in Kürze einen Vertrag mit der DB Vertrieb GmbH abschließen. Mit dem Vertrag soll DB Vertrieb als zentraler Vertriebsdienstleister für die im Vergaberaum tätigen Eisenbahnverkehrsunternehmen beauftragt werden. Der Vertrag wird die Erbringung der Vertriebsleistungen im gesamten NVR-Gebiet (mit Ausnahme der Mittelrheinbahn und Rurtalbahn) und auf ausgewählten Stationen im nördlichen Rheinland-Pfalz (vor allem auf den Strecken Gerolstein-Trier und Remagen - Ahrbrück) umfassen und bei einer Laufzeit von zehn Jahren zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 in Kraft treten. Der Ticketverkauf wird im Namen und auf Rechnung der Eisenbahnverkehrsunternehmen erfolgen, die im Vergaberaum Betriebsleistungen im SPNV erbringen. Eingeschlossen sind sowohl der Vertrieb über Fahrausweisautomaten, der flächendeckend an allen Stationen vorgesehen ist, als auch der personalbediente Verkauf über Kundencenter und Kundenagenturen an ausgewählten Bahnhöfen. Die von der DB Vertrieb GmbH zu erbringende Qualität und Quantität ist im vertraglich manifestierten Leistungsverzeichnis detailliert beschrieben, bei Nichteinhaltung der Vorgaben wird die Vergütung entsprechend gemindert.
Weitere Zersplitterung der Vertriebslandschaft verhindert
Die beiden SPNV-Aufgabenträger schließen damit das im Jahr 2010 gestartete Verhandlungsverfahren zur Vergabe des Vertriebs an einen zentralen Vertriebsdienstleister erfolgreich ab. "Ziel des Verfahrens war es, eine weitere Zersplitterung der Vertriebslandschaft zu verhindern", erläutert Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH. "Mit der Beauftragung von DB Vertrieb können wir in den nächsten Jahren einheitliche Schnittstellen im Vertrieb für unsere SPNV-Kunden sicherstellen und diesen eine unübersichtliche Automatenlandschaft an den Bahnhöfen, wie sie sich in anderen Regionen Deutschlands schon entwickelt hat, ersparen." Erstmals in Deutschland wurden die Vertriebsleistungen getrennt von den eigentlichen Betriebsleistungen im SPNV in einem wettbewerblichen Verfahren vergeben. "Der Ablauf des Verfahrens, mit dem beide Aufgabenträger Neuland betreten haben, hat deutlich gezeigt, dass Wettbewerb auch im SPNV-Vertrieb möglich ist", hebt Dr. Thomas Geyer, Verbandsdirektor des SPNV-Nord, hervor. "Unser Dank gilt daher ausdrücklich auch den anderen Teilnehmern, die in diesem Verfahren wertvolle inhaltliche Beiträge geleistet und damit sehr zum Erfolg des Verfahrens beigetragen haben."