Die Diskussion um die Zulassung von Gigalinern im grenzüberschreitenden Güterverkehr ist in Brüssel erneut entflammt. Der Einsatz von Gigalinern würde zu einer Verschlechterung der Verkehrssituation in Österreich führen. Neben den negativen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit in Österreich und Europa würde mit der Zulassung der Gigaliner die Umwelt zusätzlich belastet werden. Außerdem würde das eine massive Rückverlagerung von der Schiene auf die Straße verursachen, wodurch zusätzliche Milliardeninvestitionen für Adaptierungen der Straßen- und Schieneninfrastruktur auf die Österreicherinnen und Österreicher zukommen würden.
"Die umweltfreundliche Beförderung von Gütern muss weiterhin forciert werden. Eine Zulassung der Gigaliner im grenzüberschreitenden Verkehr würde den von der Europäischen Kommission im Weißbuch Verkehr 2011 vorgegebenen Ziele widersprechen und die Verlagerungsziele zu umweltfreundlichen Verkehrsträgern konterkarieren", so Andreas Fuchs, Vorstandsdirektor Rail Cargo Austria.
Massive Einbrüche im Schienengüterverkehr
Die Studie der Community of European Railway and Infrastructure Companies (CER) legt eindeutig die negativen Auswirkungen der Einführung des Gigaliners auf den europäischen Schienengüterverkehr dar. Es käme sowohl im unbegleiteten kombinierten Verkehr (UKV) aber besonders im ohnehin unter enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Einzelwagenverkehr zu Rückverlagerungen auf die Straße. Das Ausmaß dieser Abwärtsspirale könnte zu einem vollkommenen oder partiellen Zusammenbruch der Märkte für den Einzelwagenverkehr führen! Die Folgen für die österreichische und damit auch der europäischen Wirtschaft und der Bevölkerung sind kaum abzusehen.
Österreich muss Modal Split Vorreiter-Rolle beibehalten
Österreich nimmt bereits heute eine Vorreiter-Rolle in Europa ein und liegt mit rund 30 % Modal Split an der Spitze der EU-Mitgliedsländer. Eine grenzüberschreitende europaweite Zulassung der Gigaliner hätte Auswirkung auf das gesamte Transportsystem in Österreich. Ein massiver Rückgang des Transportaufkommens und der Transportleistung auf der Schiene im ohnehin wirtschaftlich schwierigen Einzelwagenverkehr und auch im Kombinierten Verkehr ist zu befürchten somit auch eine weitreichende Auswirkung auf CO2-Emissionen. Dadurch ist Österreichs Spitzenposition beim Modal Split gefährdet.