Investitionen in neue Bahnkonzepte müssen sich langfristig und nachhaltig bezahlt machen. Dies erfordert effektive Servicekonzepte. Nur so kann die maximale Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit eines Verkehrssystems während der gesamten Lebensdauer gewährleistet und im besten Fall sogar darüber hinaus verlängert werden. Siemens Rail Systems zeigt auf dem Außengelände zur InnoTrans 2012, was bei der Modernisierung von Straßenbahnen alles möglich ist sowie „RailBAM", ein Verfahren zur vorausschauenden Instandhaltung und Fehlererkennung.

Wie älteres Rollmaterial weiter genutzt und seine Lebensdauer signifikant verlängert werden kann, wird an einem NF6-Duewag-Fahrzeug aus dem Jahr 1977 demonstriert. An ihm vollzieht sich eine Zeitreise von Alt nach Neu in verschiedenen technischen Modernisierungsstufen: von der Erneuerung der Sitze und der Bodenversiegelung bis hin zum neuen Fahrzeugkopf mit neuem Führerstand.

Für vorausschauende (prädiktive) Instandhaltung und Fehlererkennung steht „RailBAM", ein akustisches Verfahren, das während der Vorbeifahrt bei Radlagern die Geräuschentwicklung analysiert. Das System meldet auffällige akustische Veränderungen, die Rückschlüsse auf Verschleiß oder Defekt zulassen. Daraufhin kann die rechtzeitige Prüfung und mögliche Ersetzung des Radlagers veranlasst werden. RailBAM wurde in einem Pilotprojekt des Desiro UK in Großbritannien bereits erfolgreich eingesetzt und führte zu einer höheren Produktverfügbarkeit.

Dieses Verfahren verbessert die Betriebssicherheit und sorgt, beispielsweise durch eine Verlängerung der Revisionsintervalle, für geringere Kosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Entscheidend für die hohe Zuverlässigkeit von Fahrzeugflotten sind nicht nur die Technik und das Material, sondern auch die regelmäßige Instandhaltung der Fahrzeuge. Bereits seit 1881 sorgt Siemens rund um den Globus mit Servicekonzepten dafür, dass Züge zuverlässig im Einsatz sind.

Ein gutes Beispiel sind die Desiro-UK-Regionaltriebzüge: So konnte Siemens in Großbritannien für jeden ausgelieferten Zug einen Wartungsvertrag abschließen. Heute wartet Siemens in neun Depots in Acton, Ardwick, Crewe, Glasgow Shields, Ilford, Leeds, Northampton, Southampton und York insgesamt mehr als 370 Züge seiner Desiro-Familie für sieben verschiedene Betreiber. Die Desiro-UK-Flotte wurde schon mehrfach von Fachmedien und Betreibern für ihre herausragende Zuverlässigkeit ausgezeichnet.