Das starke Verkehrswachstum und intelligente Wege zu dessen Bewältigung standen im Mittelpunkt des diesjährigen Berner Verkehrstags am Freitag, 24. August 2012 in Bern. An der Tagung wurde die aktuelle Auswertung des Mikrozensus Mobilität und Verkehr der Öffentlichkeit vorgestellt. Festgestellt wurde ein starkes Wachstum beim öffentlichen Verkehr.

«Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fortschritt war bisher immer von starkem Verkehrswachstum geprägt», stellte die bernische Verkehrsdirektorin, Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, einleitend fest. Der Verkehrstag solle zeigen, wohin dieser Wachstumspfad führt, und gleichzeitig Ansätze zu dessen intelligenten Bewältigung aufzeigen. Die Verkehrsdirektorin präsentierte an der Tagung erstmals die Ergebnisse des aktuellen Mikrozensus «Mobilität und Verkehr» für den Kanton Bern. Der Verkehr insgesamt hat zwar erneut zugenommen: Die Bernerinnen und Berner legen heute pro Tag im Schnitt rund 1,5 Kilometer mehr als vor fünf Jahren. Allerdings zeigt die konsequente Förderung des öffentlichen Verkehrs bereits Wirkung.

Die durchschnittlich mit Bahn, Tram und Bus zurückgelegte Distanz hat sich um 40 Prozent erhöht. Gleichzeitig ist der Anteil der mit Auto zurückgelegten Wege leicht zurückgegangen.
Der Trendforscher David Bosshart vom Gottlieb Duttweiler Institut beschäftigte sich mit dem Ausstieg aus der Wachstumsspirale im Verkehr. Die Verkehrsspezialisten Karl-Otto Schallaböck vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Reto Lorenz vom Bundesamt für Raumentwicklung setzten sich mit der Frage auseinander, ob die gesellschaftliche Entwicklung und ein Wirtschaftswachstum auch ohne Mehrverkehr möglich sind. Die Mobilitätsspezialisten Roberto De Tommassi und Conrad Wagner zeigten konkrete Ansätze auf, wie die Gesellschaft mobil bleiben kann, ohne mehr Verkehr zu erzeugen.

Regierungsrätin Egger-Jenzer betonte zum Schluss, dass der Umbau des Verkehrssystems in Richtung Nachhaltigkeit in jedem Fall den vollen Einsatz aller Beteiligten erfordert.