In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Was heißt dieses Drehen an der Zeit für den Bahnbetrieb? Acht Nachtzüge halten an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke, um dann wieder zur richtigen, im Fahrplan vorgesehen Zeit am Ziel anzukommen. Rund 3.700 Uhren müssen umgestellt, PCs, Server und Rechner synchronisiert werden.

650 Uhrenzentralen
Die ÖBB haben österreichweit rund 650 Uhrenzentralen. Jede dieser Zentralen steuert eine Vielzahl an Nebenuhren, insgesamt rund 3.700 Uhren. Alle von der Uhrenzentrale gesteuerten Nebenuhren bleiben für die Zeitumstellung um Punkt 3:00 Uhr stehen. Dann erhalten sie exakt eine Stunde lang keine weiteren Impulse und werden somit um eine Stunde angehalten. Erst danach erfolgt wieder die sekundengenaue Uhrensteuerung.

Dieser Prozess erfolgt automatisch, die Uhr „weiß", dass die Zeitumstellung kommt. Die ÖBB-Systeme sind doppelt abgesichert. Durch das Synchronisierungssignal und zusätzlich durch die Programmierung in der Uhr selbst.

Was passiert mit den Zügen?
Bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit am kommenden Sonntag sind
ins¬gesamt acht Personenverkehrszüge am österreichischen Streckennetz unterwegs.
Die Züge warten in so genannten Wartebahnhöfen (nicht auf der freien Strecke) die Stunde ab. Reisende in diesen Nachtzügen genießen in dem Fall eine Stunde mehr Schlaf:

Abfahrt Ankunft
• EN 246: Wien West-Bregenz 22:44 08:23
• EN 247: Bregenz-Wien West 21:46 07:14
• EN 464: Graz-Zürich 22:25 09:20
• EN 465: Zürich-Graz 20:40 07:00
• EN 466: Budapest-Wien West-Zürich 19:10 07:20
• EN 467: Zürich-Wien West-Budapest 22:40 10:49
• EN 498: Zagreb-Salzburg-München 21:15 06:15
• EN 499: München-Salzburg-Zagreb 23:40 08:36

Bei der Umstellung im Frühjahr werden diese mit bis zu einer Stunde verspätet an-kommen – je länger die Strecke, desto eher besteht die Möglichkeit, Zeit aufzuholen.

Synchronisation mit Funkuhr, Satellit und NTP
Damit alle 650 Hauptuhrenzentralen mit der genauesten Uhrzeit laufen ist eine Synchronisation erforderlich. Die ÖBB-Hauptuhrenzentralen werden mit dem DCF-Signal des Langwellen-Senders der Funkuhr in Mainflingen synchronisiert. In Gebieten mit schlechtem Empfang des Langwellensignales wird die Synchronisation über einen Satelliten und GPS-Signal durchgeführt.

Sowohl das Signal der Funkuhr Mainflingen als auch das GPS-Signal enthalten die Informationen zur Zeitumstellung. Eine weitere Synchronisationsmöglichkeit ist die Zeitsynchronisation über ein NTP-Protokoll. (Network Time Protokoll). Dazu betreiben die ÖBB in ihren Datennetzen zwei redundante NTP-Server. Über dieses NTP-Protokoll synchronisieren sich PCs, Anlagenrechner und Server.