Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, und Satoshi Seino, Chairman derJapanischen Eisenbahngesellschaft JR-East (JRE), würdigten bei einem Treffen Ende Oktober in Tokyo die 20-jährige Kooperation der beiden Unternehmen. Ausgangspunkt der Kooperation war das zwischen der damaligen Deutschen Bundesbahn und der JR East unterzeichnete Grundsatzabkommen von November 1992.
Die Vorstandsvorsitzenden beider Konzerne sind sich darin einig, die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit weiter auszubauen und erklärten: „Heute stehen wir angesichts steigender Kundenbedürfnisse, technischer Innovationen und ökologischer Notwendigkeiten vor neuen Herausforderungen. Daher ist die Zusammenarbeit unserer beiden Unternehmen, die weltweit zu den erfolgreichsten Verkehrsbetreibern gehören, umso wertvoller. Es geht darum, voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des komplexen Systems Bahn zu finden."
Beide Unternehmen vereinbarten jetzt erstmalig ein kontinuierliches Austauschprogramm für Mitarbeiter zu starten. Dabei sollen sich die Teilnehmer mit den jeweiligen Arbeitsabläufen im Partnerunternehmen vertraut machen. Neben dem Austausch von Know-how und der Erörterung fachlicher Fragestellungen ist auch die Vermittlung interkultureller Erfahrungen ein weiteres Ziel.
Auf dem diesjährigen General Meeting wurden weiterhin aktuelle Felder der Zusammenarbeit priorisiert. Über die bereits etablierten Kooperationsschwerpunkte hinaus betrifft dies unter anderem ökologische Themen wie Energiesparen und Lärmminderung. Im Bereich der Beschaffung stand die Internationalisierung des Lieferantenmarktes im Fokus. Ebenso erfolgte ein intensiver Erfahrungsaustausch zu Kundenbindung und Onlinekommunikation.
Die Kooperation, die sich anfangs vorwiegend auf technische Bereiche wie Schienenfahrzeuge, Infrastruktur und Leit- und Sicherungstechnik konzentrierte, führte dank der Erfahrungen der JR-East in den Bereichen Aerodynamik, Drehgestelle und Radsätze auch zu neuen Erkenntnissen im Design deutscher Hochgeschwindigkeitszüge. Seit einigen Jahren erstreckt sich die Kooperation außerdem vermehrt auch auf andere Themen wie zum Beispiel Bahnhofsentwicklung und Marketing.