Mit der größten Verkehrserhebung ihrer Geschichte startet die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) in das Jahr 2013. Die für die Organisation und Finanzierung des Nahverkehrs auf der Schiene zuständige 100prozentige Landestochter lässt dazu rund 500 Interviewer ausschwärmen. In vier Erhebungswellen von Februar bis Ende November werden fast eine Millionen Bahnreisende zwischen Harz und Nordsee befragt. Start der landesweiten Erhebung ist der 4. Februar, teilte die LNVG am Freitag in Hannover mit.

„Wir wollen fundierte Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Wege konkret zurückgelegt werden und aus welchen Gründen eine Reise unternommen wird. Auch zur Einführung des Niedersachsentarifes im Juni 2013 sind die Daten wichtig, gerade auch mit Blick auf die angestrebte Anschlussmobilität mit dem Bus", beschreibt LNVG-Chef Hans-Joachim Menn die Ziele seiner Gesellschaft, die jährlich knapp 300 Millionen Euro Steuergelder für die Bestellung von Nahverkehrszügen ausgibt.

Das interessiert die mit Smartphones und elektronischen Eingabegeräten ausgestatteten Interviewer außerdem: der Ticketpreis, die Tätigkeit vor und nach der Reise, die Art des benutzten Fahrscheines (zum Beispiel Monats- oder Wochenkarte, Semestercard, Verbund- oder Einzelticket) wie auch eine etwaige Mitnahme des Fahrrades.

Die Interviewer machen nach Angaben der LNVG keine Fahrausweiskontrolle. Sie besitzen einen speziellen Zähler-Ausweis, mit dem sie sich legitimieren. „Personenbezogene Daten", stellt ein LNVG-Sprecher klar, „werden von den Bahnreisenden nicht erhoben". Es könne aber durchaus sein, dass Fahrgäste in den vier Erhebungsperioden mehrmals befragt würden.

Dann sollten sie das Interview nicht ablehnen, sondern sich noch einmal zur Verfügung stellen. „Die Fragen nehmen nur ein bis zwei Minuten in Anspruch", wirbt die LNVG für's Mitmachen.