Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann und Keolis Deutschland-Chef Roland Zschunke (Mitte) im Lokführerhaus. - Foto Stadt HammMit dem Besuch der Eurobahn-Werkstatt in Heessen stieß die "OBesichtigt"-Tour Freitagmittag in neue Dimensionen vor: In der Werkstatthalle beeindruckten die rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem die 96 Meter lange Waschstraße sowie die elektrische Hebebühne für die bis zu 141 Tonnen schweren Züge.

Startpunkt der gut dreistündigen Tour war der Hammer Hauptbahnhof. Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer erklärte die Bedeutung des Verkehrs-Knotenpunkts, den täglich 350 Züge mit rund 25.000 Passagieren ansteuern. Im kommenden Jahr wird in Hamm der Bahnsteig 3/4 saniert, ehe mit der Komplettsanierung des Bahnhofs in Bockum-Hövel (2015 für rund 2,2 Millionen Euro) und dem Neubau des Haltepunkts Westtünnen zwei weitere Großprojekte warten. Danach fuhr die Reisegruppe standesgemäß per Sonderzug "OBesichtigt"-Express in Richtung der 2009 für rund zehn Millionen Euro erbauten Werkstatthalle.

"Der Standort Hamm ist die Keimzelle der Eurobahn und spielt bis heute eine zentrale Rolle für unser Unternehmen", betonte Roland Zschunke, Geschäftsführer Keolis Deutschland, bei der Begrüßung auf dem Eurobahn-Gelände. In Hamm werde laut Zschunke nicht nur der Großteil der 55 Eurobahn-Züge gewartet, sondern seien auch Teile der Verwaltung sowie die wichtige Leitstelle untergebracht. "Ich freue mich über das Bekenntnis zum Standort Hamm und bin mir sicher, dass die Erfolgsgeschichte der Eurobahn in Hamm noch lange weitergehen wird", unterstrich Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann. Die Besucher zeigten sich vor allem von den Dimensionen in der rund 130 Meter langen Werkstatthalle beeindruckt: Vier Gleise in der Halle sind mit Hebebühnen ausgestattet, dazu gibt es auf dem 30.000 Quadratmeter großen Areal Mess- und Wiegegleise und eine eigene Waschstraße. Die 96 Meter lange Waschstraße ist die einzige im Umkreis, die die 3500-PS-Züge vollautomatisch reinigen kann. "Unsere Anlage reinigt die Züge besonders umweltschonend, 90 Prozent des Waschwassers werden aufbereitet und wieder verwendet", erklärte Werkstattleiter Mark Peters. Neben der Waschstraße erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer exklusive Einblicke in die Wartung und Sicherheit der Züge: Auf vier riesigen Hebebühnen werden die bis zu 141 Tonnen schweren Züge zunächst hochgefahren, ehe sie anschließend von den Eurobahn-Mitarbeitern gewartet, kontrolliert und nicht zuletzt repariert werden. Ein Besuch inklusive "Probesitzen" im Lokführerhaus bildete den Abschluss des informativen Rundgangs.